PHOBIATIC - Fragments of Flagrancy
Mehr über Phobiatic
- Genre:
- Death Metal/ Technical Death/ Grindcore
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Unundeux
- Release:
- 29.08.2014
- Bugging Operation
- Downward Spiral
- Ripped to Shreds
- House In Cleveland
- A Genius Of Manipulation
- R.A.T.T.
- Suitable Method
- Abnormal Dilation
- Like Pigs In The Dirt
- Metropolis (of the Dead)
Technisch, brutal und unkreativ
Die Technical-Death-Metal-Szene ist eine Szene für sich. Selbst konventionelle Todesblei-Freunde tun sich oft schwer mit den vertrackten Riffs, den industriell-ratternden Schlagzeugspuren und der Abwesenheit jeder Form von Rationalität beim Schreiben von Songs.
"Fragments OF Flagrancy" der Pottkinder von PHOBIATIC bildet da keine Ausnahme. Die Jungs werden von Szene-Instanzen wie JACK SLATER zwar schwer abgefeiert, allerdings kann ich das nicht ganz nachvollziehen, was ausgerechnet diese Truppe vom übrigen Feld abheben soll. Man kratzt sich nur unschlüssig an der Birne, während die 34-Minuten-Spielzeit mehr oder weniger unspektakulär am eigenen Ohr vorbei ziehen. Im Grunde lohnt es sich überhaupt nicht bestimmte Songs bei dieser Rezension hervorzuheben. Denn das Schema ist immer dasselbe: hier ein wenig wirres Gefrickel, da ein unspektakuläres Blast-Gewitter und fertig ist der Track.
Es gibt vereinzelt zwar auch langsame und schleppende Passagen ( wie bei 'House In Cleveland'), in denen die Nordrhein-Westfalen unter Beweis stellen, dass sie neben monotonem Geprügel auch anders können. Allerdings bleiben solche Titel eher die Ausnahme und in der Hauptsache versucht man sich im Windschatten von Technikgrößen wie NECROPHAGIST zu bewegen. Fans von komplizierten Death Metal mag so etwas gefallen, aber die meisten Menschen werden beispielsweise mit dissonanten Einschüben bei etwa 'A Genius Of Manipulation' nur wenig anfangen können. Abgesehen davon werden viele unbedarfte Hörer das Gefühl haben, einige Elemente immer und immer wieder auf diesem Longplayer zu hören und der eine oder andere wird sich vielleicht sogar fragen, warum die Jungs im Grunde nicht einfach ein und denselben Song einfach zehn Mal auf die CD gepresst haben, um sich weitere Mühen zu ersparen. Mir wäre es wahrscheinlich nicht mal aufgefallen, wenn sie das getan hätten.
Denn auch wenn ich nun wirklich kein ausgewiesener Liebhaber von brutalem Tech-Death bin, muss ich sagen, dass es hier erschreckend wenig herausstechende Highlights zu finden gibt. Fans des genannten Subgenres mögen mich steinigen, da ich eines ihrer Flaggschiffe kritisiere, aber "Fragments OF Flagrancy" ist im Grunde ein stinklangweiliges Album. PHOBIATIC haben schlichtweg nichts zu sagen auf dieser Scheibe und retten sich mit Versatzstücken aus dem Lego-Technik-Baukasten über die Zeit, auch wenn ich zugeben muss, dass sie hier eine saubere Produktion und ein tadellose Aufnahme abgeliefert haben. Leider mangelt es aber eben am Songwriting.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner