PAST ALIVE, THE - Deepest Inner
Mehr über Past Alive, The
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Only Me
- Mindsqeezing
- Coma
- Feed Me
- So Much Pain
- Desperate Soul
- The Final Bow
- Two
- Loneliness
- Gossip
- Eternal Light
- Where It All Began
- The Past Alive
- Who Am I
- On And On
Wäre "Deepest Inner" eine kulinarische Köstlichkeit, dann wäre sie ein saftiges, gut durchgebratenes Steak, wobei der Genuss des Verzehrens durch einige wenige Sehnen im Fleisch, kurzzeitig etwas leiden würde, man sich im Nachhinein aber angenehm gesättigt und befriedigt fühlen würde.
Da wir es aber nicht mit Naturalien sondern mit Musik zutun haben, meine ich, dass THE PAST ALIVE mit ihrer ersten full-length CD eine richtig gute Scheibe, mit nur einigen wenigen Schwächen, abgeliefert haben. Der Sound ist für eine Eigenproduktion erstaunlich gut und wenn man bedenkt, dass die Band vom Aufnehmen bis zum Mixen und Mastern alles selber gemacht hat, so gebührt dem allerhöchsten Respekt. Auch die Musik ist kompositorisch wie spielerisch auf amtlichem Niveau. Der Heavy Metal des Quartetts ist melodiös, abwechslungsreich und intelligent arrangiert. Auf ruhige Songintros folgen harte, aber immer nachvollziehbare Songs mit durchweg guten Melodilinien, so wie beim Opener "Only Me", "Mindsqeezing" oder "Feed Me". Die Band kreiert dabei meist eine angenehm düstere Atmosphäre, die mir auch schonmal richtig Gänsehaut über den Rücken jagen lässt. Leider kommt es dann schonmal vor, dass eine wirklich tolle Melodie, wie z.B. bei "Desperate Soul" im Chorus, durch Intonationsschwierigkeiten im Gesangsbereich nicht ihre volle Schönheit entfalten kann. Sänger Nik Gledic verfügt über eine durchaus gute Stimme, die mich des öfteren an James Hetfield erinnert, aber hier ist noch einiges an Entwicklungsmöglichkeiten vorhanden, sowohl was die Identität, als auch was die Tonstabilität angeht. "The Final Bow" und "Two" sind zwei coole Midtempostampfer, die durch eine tighte Rhythmussektion und fettes Riffing bestechen, "Loneliness" erinnert mich an eine metallische Version von MARILLON's "Keighly", und bei "Gossip" beeindruckt ein interessanter Songaufbau mit gut eingesetzten POLICE-mässigen Gitarren. Dies zeigt, dass THE PAST ALIVE eine Vielfalt an Einflüssen verarbeiten, wobei METALLICA wohl als Haupteinfluss gelten dürften. Bei "Eternal Light" gefällt mir wiederum das schöne, cleane Intro mit anschliessendem tollen Metalriffing, welches den gesamten Song durchzieht. Meiner Ansicht nach hätte hier ein aggressiveres Gitarrensolo noch einen draufsetzten können. Überhaupt finde ich die Leadgitarrenarbeit grundsätzlich zwar sehr schön und gut gesetzt, für eine Metalband dieses Kalibers aber manchmal etwas zahm (Ausnahme ist der letzten Track), was jedoch letztendlich Geschmacksache ist. Der beste Song des Albums befindet sich am Ende der CD. Hier zeigt THE PAST ALIVE nochmal alle Qualitäten in geballter Form. "On and On" ist ein emotionales Feuerwerk mit mitreissendem, sich steigernden Songverlauf, was in einem furiosen, fast schon ekstatischen Gitarrensolo endet, wirklich klasse, da neigt der Metalfan mit ehrfurcht sein Haupt.
"Deepest Inner" ist schmackhaftes Gehörgangfutter. Wenn THE PAST ALIVE dabeibleiben, wird man noch einiges von ihnen hören, da sie es verstehen, die richtigen Zutaten in hochwertiger Kost zu vereinen.
http://www.thepastalive.de
Anspieltipps: On And On, Gossip, Only Me
- Redakteur:
- Georg Palm