OCEAN, THE - Pelagial
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2013
Mehr über Ocean, The
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- MetalBlade (Sony)
- Release:
- 26.04.2013
- Epipelagic
- Mesopelagic: Into The Uncanny
- Bathyalpelagic I: Impasses
- Bathyalpelagic II: The Wish In Dreams
- Bathyalpelagic III: Disequillibrated
- Abyssopelagic I: Boundless Vasts
- Abyssopelagic II: Signals Of Anxiety
- Hadopelagic I: Omen Of The Deep
- Hadopelagic: Let Them Believe
- Demersal Cognitive Dissonance
- Benthic The Origin Of Our Wishes
Im Rausch der Tiefe
Na, das ist doch mal ein extrem schlüssiges Konzept für eine Band mit Namen THE OCEAN. Die pelagischen Zonen sind die Tiefenzonen des Meeres und so ist auch "Pelagial" in eben jene Tiefenzonen unterteilt und nimmt den Hörer mit auf eine Reise in die tiefsten Tiefen des Ozeans.
Entsprechend eröffnet 'Epipelagial' (bis etwa 200 Meter Meerestiefe) mit sanften Rauschen das Geschehen. Der Hörer wird vorbereitet auf eine Reise in die Tiefen des Meeres. Sanft, stimmungsvoll und kurz. Das folgende 'Mesopelagial: Into The Uncanny' zieht dich weiter ins Meer hinein, ist dabei in gleichen Teilen geheimnisvoll, faszinierend und schön. So wird man von sanften Akustikgitarren und Streichern hinab in die Tiefe geführt, bevor der Song mit jeder Sekunde an Fahrt aufnimmt und in einem fulminanten Refrain-ähnlichen Part mündet, der sowohl beim ersten wie auch beim zigsten Hören im Großhirn mächtig Eindruck schindet.
Doch wird das Meer mit jedem zusätzlichen Tiefenmeter natürlich auch düsterer, schwerer und bedrohlicher. So verwundert es nicht, dass in der Folgezeit die Songs eben genau jene Entwicklung nehmen. Loics Gesang wird zunehmend corig, die Sounndwälle türmen sich vor dem Hörer auf wie eine beängstigende Tsunami-Welle und vermitteln dem Hörer so einen einnehmenden Eindruck von den Abgründen des Ozeans. Immer wieder wird die trügerische Stille der tiefen See durch kurze leise Passagen angedeutet ('Abyssopelagic I: Boundless Vasts'), doch in Wahrheit ist es 11.000 Meter unter dem Meer in erster Linie beklemmend und unheilvoll ('Hadopelagic I: Omen Of The Deep').
Es ist erstaunlich wie die Band es schafft, dies alles in Szene zu setzen und den Hörer bei dieser Reise immer mehr zu fordern, zu fesseln, aber vor allem zu faszinieren. Das macht "Pelagial" zwar zu einem sehr anstrengenden Werk, das die volle Aufmerksamkeit des Hörers einfordert, gibt aber auch unheimlich viel, wenn man sich darauf einlässt.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk