NORTHLAND - Northland
Mehr über Northland
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Black Bards / Alive
- Release:
- 18.06.2010
- Prelude To Revenge
- Revenge
- Immortal Forest Song
- The Old Town S Inn
- Lord Of The Flies
- Everything Becomes Dust
- Path To...
- Northland
- Distant Land
- Where The Heroes Die
- Withering Rose
Folkige Klänge aus dem Land der Katalanen.
Dass die Spanier ein Faible für traditionelle Lagerfeuerromantik in lebhafter Inszenierung haben, weiß man nicht erst seit dem durchschlagenden Erfolg einer Band wie MÄGO DE OZ. Nichtsdestotrotz scheint es den Iberern ungleich schwerer zu fallen, einen internationalen Vertrieb für ihr Material zu finden und die Szene ähnlich stark zu etablieren wie das Äquivalent im skandinavischen Raum. Dementsprechend fallen Acts wie NORTHLAND auch immer wieder schnell durchs Raster, obschon ihre musikalischen Qualitäten denen ihrer nordischen Kollegen im Grunde genommen in nichts nachstehen. Vielleicht klappt's ja nun mit dem Release des neuen, selbst betitelten Albums...
Zumindest scheint die Band begriffen zu haben, dass mit lebendigen Akkordeon-Klängen, feinen Akustik-Gitarren und einem kontrastreichen Gesangsbild fernab der Heimat einiges zu reißen ist.
NORTHLAND klingen sowas von typisch nordmännisch, dass man sicherlich ab und an von einer Anbiederung an die dortige Szene sprechen darf. Man muss den Musikern hierbei aber zugestehen, sich beim Songwriting wirklich gut zu verkaufen. "Northland" mag zwar den einen oder anderen flotten Partykracher enthalten, der vor allem die Humppa-Fraktion aus der Reserve locken dürfte, enthält überdies aber auch eine Menge sphärisch bewegendes Material mit einer Spur mehr Anspruch als im durchschnittlichen Pagan/Folk-Mix.
Gerade in der zweiten Hälfte des Albums kosten die Spanier jede Sekunde aus, verstricken sich hierbei in richtig feine Epen, die zwar leicht strukturiert sind, mit ihren feinen Refrains und den zahlreichen Breaks aber genügend Anspruch haben, um nicht im Einerlei zu verschwinden.
Schade ist allerdings, dass NORTHLAND in der Mitte ein wenig den Saft abdrehen und mit zwei kurz aufeinander folgenden Interludien ('Lord Of The Flies', 'Path To) den Fluss des Albums maßgeblich einschränken. Beim instrumentalen Überfluss, den man in der Gesamtheit bietet, hätte man das Ganze besser in die Songs einbinden oder gar zu komplett neuen Stücken avancieren lassen können. Eine glückliche Lösung sieht jedenfalls ein wenig anders aus.
Die Anhängerschaft der folkigen Noten sollte sich aber nicht abschrecken lassen, weder von der Herkunft (was eh schon ein banaler Gedanke wäre), noch von den kurzzeitigen, soeben angesprochenen Stimmungskillern. "Northland" hat nämlich trotz seiner kleinen Schönheitsfehler und ohne wirklich originelle Momente ein ganz ordentliches Song-Fundament, auf dem sich ein künftiger Durchbruch sicher wird bauen lassen können. Man darf gespannt sein - und sollte hier mal reinschnuppern!
Anspieltipps: Revenge, Distant Land
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes