NOCTEM - Exilium
Mehr über Noctem
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Art Gates Records
- Release:
- 04.04.2014
- Enuma Elish
- Apsu Dethroned
- Decrepit Human Kingdom
- Namstar's Crown
- The Rising Horns
- Halo Of Repugnance
- Egregor
- The Splint Of Destinations
- Eidolon
- The Adamantine Doors
Extremer Stoff für die BEHEMOTH-Gemeinde
In allen Belangen hätte man NOCTEM auch als polnische Band verkaufen können: die Präzision im technischen Bereich, die teils sehr extremen Vorstöße in das Grenzgebiet von Black und Death Metal, die rohe und dennoch druckvolle Produktion und die leidenschaftliche, bitterböse Performance - selbst ein BEHEMOTH-Album wäre mit dem Material des neuen Albums durchgegangen. Doch NOCTEM stammt aus Spanien und ist dort zumindest in musikalischer Hinsicht der derzeit wichtigste metallische Extremsport-Export. Auf "Exilium" untermauert die Band genau diesen Status mit neun teils ultrabrutalen Finster-Hymnen im Stile von Nergal und Co. und schwingt sich gleich dazu auf, den westlichen Sektor der europäischen Hemisphäre wieder auf der Brutalo-Landkarte zu etablieren.
Nach dem sakralen Intro geht es auf "Exilium" direkt in die Vollen. Hochgeschwindigkeits-Gehacke der feinsten Sorte steht in Nummern wie 'Apsu Dethroned' und 'Decrepit Human Kingdom' auf dem Programm, wird jedoch immer wieder von einer klirrend unterkühlten Atmosphäre begleitet. DECAPITATED kommen ebenso wie VADER als Referenz-Vergleiche in Frage, BELPHEGOR und BEHEMOTH ergänzen den Reigen und finden sich auch in den kommenden Tracks wieder. Bsonders stark ist NOCTEM derweil, wenn die Truppe ihr Material mit massiven Tempowechseln ausstattet und zwischen Highspeed-Attacke und melodischem Midtempo-Geballer pendelt. 'The Rising Horns' und 'Halo Of Repugnance' unterstreichen in diesem Fall das ambitionierte Vorgehen mit überragenden Breaks, während 'The Adamantine Doors' als Tribut an den melodischen Black Metal der 90er einen krönenden Abschluss markiert. Zwischendurch werden aber immer wieder ruppige Fragmente eingestreut und geradezu brachiale Uptempo-Kaskaden aufgetürmt. Einen Track wie 'Namstar's Crown' schreibt man demzufolge auch nicht alle Tage, jedoch steht er sinnbildlich für das extreme Vorgehen der Iberer. Da die Scheibe trotz der ungestümen Machart ein erstaunlich hohes Maß an Abwechslung bietet und die Musiker sich durchweg souverän durch ihren neuen Stoff kämpfen, gehen daher beide Daumen in die Senkrechte und zeichnen das diabolische Horn, das man zu den Stücken von "Exilium" pausenlos in die Luft recken möchte. Geil!
Anspieltipps: Apsu Dethroned, Halo Of Repugnance, The Rising Horns, The Adamantine Doors
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes