NOCTEM - Credo Certe Ne Cras
Mehr über Noctem
- Genre:
- Black Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- MNRK Heavy / SPV
- Release:
- 28.10.2022
- I Am Alpha
- Sovereign Providence
- Sanctum Of Anguish
- Credo Certe Ne Cras
- Homilia Of Punishment
- A Pale Moon Rite
- The Tolling Of The Nine Bells
- Chalice Of Turpitud
- Ceremonial Miasma
- We Are Omega
In tiefster Finsternis.
Fast auf den Tag genau vor drei Jahren verdunkelte sich der Herbsttag des 1. Novembers, als die Spanier von NOCTEM ihr Langeisen "The Black Consecration" von der Leine ließen und bereits zum fünften Mal ein intensives Gebräu aus pechschwarzem Black- und erbarmungslosem Death Metal von der Leine ließen. Seitdem haben Frontmann Beleth und Konsorten die Klampfenmannschaft einmal ausgetauscht und greifen nun zum sechsten Mal mit Vehemenz und vielen Querverweisen zur skandinavischen Black-Metal-Szene an.
Im Glauben, dass es kein Morgen gäbe, überrollt nun Album Nummer sechs die Hörerschaft und auch "Credo Certe Ne Cras" weiß ob seiner durchdringenden Art zu gefallen. Obwohl mir der Sound beim 2019er Output etwas voluminöser und wärmer erschien, ballert "Credo Certe Ne Cras" auf Teufel komm' raus - für Fans von DIMMU BORGIR, EMPEROR, MAYHEM und generell der zweiten Black-Metal-Welle Mitte der 1990er Jahre ein gefundenes Fresschen. Die Melodien dringen mit der Beharrlichkeit des Gehörnten persönlich tief in die Magengegend, die Blastbeats ballern, als gäbe es tatsächlich keinen Morgen mehr, und Gründungsmitglied Beleth weiß ob seines charismatischen Gegurgels und Gekeifes diesen deftig-düsteren Bombardements das gewisse Extra zu verleihen. 'Sovereign Providence', 'Sanctum Of Anguish' und 'The Pale Moon Rite' bieten schlichtweg starken Black Metal – mal schleppend, mal rasend.
Doch auch Freunde des Todesbleis kommen auf ihre Kosten, streut der NOCTEM-Fünfer doch hier und dort einige richtig schlagkräftige Argumente ein, weshalb die Spanier auch gut mit BEHEMOTH, HATE und BELPHEGOR zu vergleichen wären. Vor allem 'Ceremonial Miasma' und das 'The Tolling Of The Nine Bells'-Mitternachtsmenü vereinen recht stilvoll die Extreme beider Stilrichtungen. Ab und an blinzeln die Jungs sogar aus ihrer Komfortzone der letzten Alben heraus, nur um dann noch entschiedener zum nächsten Schlag auszuholen.
So gibt es in den letzten Wochen des Jahres 2022 nochmals eine herzhafte Black'n'Death-Mahlzeit, die Fans auf jeden Fall satt machen wird und Genrefreunden ohnehin ein breites, fieses Grinsen auf die Bäckchen zaubert. Trotz des Sounds hat sich NOCTEM kompositorisch nochmals weiterentwickeln und den ohnehin schon guten Vorgänger übertreffen können. Ich hoffe indes, es gibt einen Morgen, um "Credo Certe Ne Cras" auch in den nächsten Tagen noch hören zu können.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp