NICTA - Rage And Fury Fed Us
Mehr über Nicta
- Genre:
- Melodic Black Metal
- Civil War
- Frozen Sleeper
- Blossom Of Pain
- Set The Fury Fire
Auf ihrer dritten selbst produzierten Mini-CD gehen die Italiener von NICTA den bereits früher eingeschlagenen Weg konsequent weiter und bedienen ihre Anhänger mit sehr sorgfältig ausgearbeitetem Sound in der Schnittmenge aus Black Metal und Heavy Metal, beides mit viel Melodie versehen und dazu mit symphonischen Keyboard-Sequenzen, die gleich in den ersten Takten des Openers 'Civil War' ordentlich Bombast absondern. In den harten Momenten dieses Stückes erinnern die Jungs ein wenig an DIMMU BORGIR zu "Spiritual Black Dimensions"-Zeiten, was auch von der Art der Arrangements unterstützt wird, wobei die Opulenz und kompositorische Dichte der norwegischen Genrevorreiter nicht ganz erreicht wird. Im melodischeren Bereich hat dafür eher der bombastische Euro-Metal seine Spuren hinterlassen, so dass uns immer wieder auch sehr flüssige, mit Keyboard schwanger gehende Passagen mit gesunder Dramatik begegnen, in denen der klare Gesang die Oberhand gewinnt.
In vier durchwegs sehr ausladenden und bis zu knapp neun Minuten langen Stücken gibt sich die Band sauber ausgetüftelten und gut in Szene gesetzten Kompositionen hin. Was die Leadgitarren angeht, kommen die Italiener sogar mit durchaus rockigen Elementen um die Ecke, was gerade beim phasenweise regelrecht thrashigen 'Frozen Sleeper' augenfällig ist, welches Keyboard-mäßig auch ein wenig an SAVATAGE gemahnt. Interessant ist auch, dass die Gesangsstile des Keifens und des voluminösen Klargesangs relativ gleichberechtigt neben einander stehen und so die Vielseitigkeit des Gesamtwerks unterstreichen. Schön sind dabei Effekte wie die Glockenschläge bei 'Blossom Of Pain', doch hin und wieder entsteht auch der Eindruck, dass die Gitarren phasenweise etwas zu sehr hinter den Keyboards verschwinden, was ja im bombastischen Bereich aller metallischen Stile gerne mal passiert.
Dennoch klingt die Produktion meinem Eindruck nach ziemlich druckvoll und ausgewogen, so dass auch Soundfetischisten nicht vor NICTA Halt machen müssen. Die Italiener sind eine sehr solide junge Band im Bereich des melodisch-orchestralen Black Metals und sollten sich langsam aber sicher in der Szene etablieren können. Es wäre dann wohl an der Zeit für ein Studioalbum. Bis dahin könnt ihr das hübsch aufgemachte neue Scheibchen auf der NICTA-Homepage ordern.
Anspieltipps: Civil War, Frozen Sleeper
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle