NEVER FACE DEFEAT - Human Weapons
Mehr über Never Face Defeat
- Genre:
- Hardcore / Metalcore
- Label:
- Demons Run Amok Entertainment
- Intro
- Important
- Empty Hearted
- Pass Our Way
- Human Weapons
- Values Are Lost
- Force To Live
- Outro (Bonus: RYKER's "Pass The Point")
Der mit aufgezogener Gasmaske stehende Soldat auf dem Plattencover von NEVER FACE DEFEATs Scheibe "Human Weapons" sieht bedrohlich aus. Als wolle er mit seiner Wumme sogleich um sich herum alles wild auslöschen. Die Band aus dem Ruhrgebiet gibt ihm die lautstarke Antwort: Nein.
So zumindest lässt sich der wütende Sound interpretieren, den NEVER FACE DEFEAT auf ihrer EP "Human Weapons" gut 30 Minuten lang entfachen. Geboten wird dabei typischer Hardcore mit etlichen Metal-Schnittstellen, kraftvoll produziert und mit viel Aggression gespielt, ausgelegt für Fans von Bands wie BORN FROM PAIN bis MADBALL. Dazu haben die vier Musiker ein klares Statement, das erfrischenderweise nicht nur gegen die USA als Wurzel alles Bösen schreit. So prangern NEVER FACE DEFEAT im Titeltrack 'Human Weapons' an, wie junge Leute von religiösen Führern benutzt werden, dass diese halben Kinder für die fundamentalistische Ideologie der Mächtigen kämpfen - und sich als menschliche Waffen mit explosiven Sprengstoffgürteln oder ähnlichen Waffen für eine scheinbar gute Sache opfern. Es ist diese Art von menschenverachtender Gewalt, gegen die NEVER FACE DEFEAT auch in 'Pass Our Way' wütend anschreien: "Everywhere is violence and destruction. [...] Worse enough that it is like that, the worse ist hat we all look away when unpleasant things pass our way." Solche Textzeilen zeugen von intelligentem Bewusstsein für Probleme dieser Welt.
Die Musik kann allerdings diese Wut über beispielsweise fehlende Zivilcourage nicht ganz transportieren. Denn natürlich klingen NEVER FACE DEFEAT nicht schlecht und äußert rockig, auch ihr Sänger schreit anständig in sein Mikro. Allerdings fehlt das gewisse Quantum Eigenständigkeit, dass die großes Bands des Hardcore- und Metalcore-Lagers auszeichnet. Doch, und das ist wichtig, finden hier Fans der Szene eine Truppe, die in ihren Texten bewusst andere Themen setzt als den ewigen Antiamerikanismus oder plakativen Antifaschismus. Hier herrscht kein erhobener Zeigefinger, sondern werden Zustände beschrieben und Fragen gestellt, über das Leben und schwierige Situationen, die ein durchschnittlicher Mensch in jungen Jahren so erlebt. Das ist sympathisch - auch wenn der Weg zu einer absolut knallenden Scheibe noch gegangen werden muss.
Anspieltipps: Human Weapons, Important
- Redakteur:
- Henri Kramer