NEUROTIC - The Rebirth Of Sin
Mehr über Neurotic
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Nebula Records / Dark Music Productions
- Prayers Of Sin
- New Human Machine
- Deformed
- Wicked God (The Rebirth)
- Dark Light (Bright Shadow)
- Ohropax
- Cannibalistic
- The Path (To Cross)
- Divine Burning Of Souls
- Fearful Life
- Wakening
- Neurose I
Im Beipackzettel zu NEUROTICs "The Rebirth Of Sin" weisen die Jungs persönlich darauf hin, dass ihr Label keine Promos der Scheibe an europäische Webzines verschicken wollte und sie deshalb selbst aktiv wurden. Warum die kleine Plattenfirma ihre Bands dahingehend nicht unterstützt, entzieht sich zwar meiner Kenntnis, unter Verschluss halten muss man das Album aufgrund (vermeintlich) minderwertiger Qualität aber ganz gewiss nicht. Denn der interessante Death Metal mit MESHUGGAH-Einschlag ist alles andere als schlecht. Im Gegenteil: NEUROTIC gehen auf ihrem Debüt-Longplayer technisch versiert, abwechslungsreich und vor allem pechschwarz zur Sache. Die extrem in den Keller runtergestimmten Gitarren werden dabei von kehligen, teilweise an frühe NEUROSIS erinnernden Growls flankiert, was wohl auch klar machen dürfte, dass die Portugiesen "Easy Listening" für 'nen Schokoriegel halten.
Der achtminütige Eröffnungstrack 'Prayers Of Sin' verdunkelt dann auch sofort souverän die Sonne und schreit mit seiner Mischung aus Uptempo-Thrash, PARADISE LOST-Harmonien, Thordendal-Riffs und nihilistischem Doom jeglichem Kommerzdenken ein lautes "Fuck off!" entgegen. Das ist zum Einstieg schon mal mehr als ein ordentliches Pfund. Und genauso geht's auch weiter. Denn alle übrigen Nummern nehmen den Faden des Openers gekonnt auf und spinnen das verneinende Konzept konsequent zu Ende. Ganz egal, ob man die Monumental-Brecher 'Deformed' und 'Wicked God (The Rebirth)' oder absolute Nackenknacker wie 'Divine Burning Of Souls' und 'Cannibalistic' (sehr geil!) ansteuert, es geht immer kompetent dunkel zur Sache.
Was musikalisch so über fast 60 Minuten seinen extrem düsteren Lauf nimmt, wird parallel auch in den Lyrics mit Vehemenz vorangetrieben: Dem Hörer schlägt der geballte Hass auf Religionen und die ganze abgefuckte Menschheit im Allgemeinen entgegen. Ob man damit letztlich was anfangen kann, dürfte individuell verschieden sein; dass es hundertprozentig zur Musik von NEUROTIC passt, steht jedoch außer Frage.
Alles in allem ist "The Rebirth Of Sin" ein wirklich überzeugendes Debüt, das eine ambitionierte Band zeigt, die weiß, was sie tut, coole Songs auffährt und darauf wartet, von euch angetestet zu werden.
Anspieltipps: Prayers Of Sin, Cannibalistic, Divine Burning Of Souls
- Redakteur:
- Oliver Schneider