NEURONSPOILER - Second Sight
Mehr über Neuronspoiler
- Genre:
- heavy metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Plastichead Music Distribution
- Release:
- 20.10.2017
- Reclaim Your Path
- Slay The Beast
- This Is Revolution
- The Brave One
- Queen Of The Darkness
- Hidden Agenda
- Heart Of A Lion
- Murder City
Das lange Warten hat ein Ende!
Im Londoner Dauerregen wurde im Jahre 2009 die Band NEURONSPOILER ins Leben gerufen. Bereits ein Jahr später erfolgte ein erstes Lebenszeichen in Form einer mir bis dato leider unbekannten EP namens "No One's Safe". Ihre Fans mussten sich im Anschluss noch drei geschlagene Jahre in Geduld üben, ehe NEURONSPOILER im Jahr 2013 ihren ersten vollständigen Longplayer namens "Emergency" unter das Volk brachte. Nun, lange vier Jahre später, bringen die fünf Briten mit "Second Sight" endlich ihr Zweitwerk an den Start. Die große Frage ist nun, hat sich die lange Wartezeit denn auch bezahlt gemacht?
Die Frage kann der Rezensent leider auch nicht eindeutig beantworten. Die Spielzeit von schlappen 39 Minuten fällt nach vier Jahren Wartezeit nicht wirklich opulent aus, schon gar nicht, wenn man dabei bedenkt, dass sich darunter auch noch eine mittelprächtige Coverversion befindet. Für alle, die zuvor noch nie etwas von der Band gehört haben, und das dürfte wohl der Großteil unserer Leserschaft sein, hier nun eine kurze Erläuterung, was den Hörer bei "Second Sight" erwartet: NEURONSPOILER spielt typisch britisch angehauchten und stark von der NWOBHM beeinflussten Heavy Metal. Frontmann JR verfügt über eine sehr ausdruckstarke Stimme, die sich meist in den mittleren Tonlagen zuhause fühlt, aber immer wieder gekonnt Ausflüge in höhere Sphären unternimmt und dabei verdammt nahe an einen Harry "The Tyrant" Conklin ('Murder City', 'This Is Revolution') rankommt.
Die Songs bieten eine gekonnte Mischung aus straighten Abgehnummern, wie etwa dem starken Eröffnungsdouble, bestehend aus 'Reclaim Your Path' und 'Slay The Beast' , Songs der Marke 'Murder City' und dem tollen 'The Brave One', die mit einem starken Prog-Einschlag versehen sind. 'This Is Revolution', das nicht nur gesangliche, sondern durchaus auch instrumentale Assoziationen zu TITAN FORCE aufweist, ist das Albumhighlight und darf dabei gerne als Hörprobe fungieren. Mit 'Hidden Agenda' und der Coverversion 'Heart Of A Lion' (RACER X, HALFORD, STRIKER) haben sich für mich leider auch zwei eher durchschnittliche Nummern auf das Album geschlichen, die einer besseren Benotung leider etwas im Wege stehen. Ein Markenzeichen von NEURONSPOILER ist mittlerweile, wie auch bereits beim Vorgängeralbum, das sehr an Steve Harris angelehnte Bassspiel von Erick Tekilla. Zudem wird im Hause NEURONSPOILER vermehrt Aufmerksamkeit auf vielseitige und abwechslungsreiche Gitarrenarbeit gelegt. Die Briten beschränken sich dabei nicht nur auf erstklassige Soli, sondern bauen innerhalb ihrer Songs immer wieder geschickt gut platzierte Licks ein, um den Songs somit noch zusätzliche Power zu verleihen.
Wir haben es hier also mit einem sehr gut produzierten, progressiven, britischen Heavy-Metal-Album zu tun, dem etwas mehr Spielzeit und der ein oder andere Ohrwurm, zu einer noch besseren Benotung verholfen hätte. Nichtsdestotrotz spreche ich NEURONSPOILER mit "Second Chance" meine absolute Kaufempfehlung aus. Auch, weil ich der persönlichen Meinung bin, solch hochtalentierten Bands, die eher in der zweiten Reihe angesiedelt sind, dringend Unterstützung zukommen zu lassen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mahoni Ledl