NEO NOIRE - Elements
Mehr über Neo Noire
- Genre:
- Grunge / Indie / Alternative
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Czar Of Revelations
- Release:
- 05.05.2017
- Walkers
- Save Me
- Shotgun Wedding
- Home
- Element
- Spark
- Neo Noire
- Infinite Secrets
Das "neue Schwarz" ist ganz schön bunt.
NEO NOIRE ist eine Band aus der Schweiz, die aus diversen Stilistiken ein frisches Rockalbum zusammensetzt, das sich auch nach Dauerrotation kaum abnutzt. "Elements" beinhaltet dabei viel Grunge Rock, vor allem ALICE IN CHAINS-Parallelen stechen des Öfteren hervor, und auch ein leichter PEARL JAM-Einschlag lässt sich nicht leugnen. Dennoch ist das bei weitem nicht alles - NEO NOIRE wärmt nicht lediglich die 90er Grunge-Jahre auf, sondern agiert beeindruckend stilsicher und haut schmissige Nummern raus, die für sich selbst stehen, ohne zu sehr gen Seattle zu schielen.
Exemplarisch als deutliche ALICE IN CHAINS-Reminiszenz lässt sich zwar 'Save Me' verorten, steht aber genau zwischen den beiden härtesten Songs des Albums: 'Walkers' und 'Shotgun Wedding' (was für eine Wuchtbrumme dank drückendem Hauptriff). Nachdem damit regelrechte Knallersongs abgelassen wurden, geht es im zweiten Teil von "Elements" deutlich verspielter zu - statt bollernden, unbarmherzigen Riffs stehen gniedelnde Klampfe und verspielte Melodien im Mittelpunkt. Längere Instrumentalpassagen, getragenere Vocals und teilweise ein Classic-Rock-Touch zeigen sozusagen das andere NEO NOIRE-Gesicht. So mutiert 'Element' gar zu einer luftigen Indie-Rock-Nummer, was schon einen deutlichen Kontrast zu den schweren Riffs von 'Shotgun Wedding' setzt. 'Spark' erinnert etwas an die SMASHING PUMPKINS, bevor es bei 'Neo Noire' nochmal etwas wilder zugeht. Auch 'Infinite Secrets' hat neben PEARL JAM-Einschlag solche Passagen zu bieten, bei denen mit viel Spielfreude wunderbar knackig losgerockt wird. Hier wird auf elf Minuten Länge alles reingepackt, was die Band auszeichnet.
Im Schnitt sind die Songs sechseinhalb Minuten lang und mit genug zündenden Ideen gefüllt, damit diese Zeit jeweils wie im Flug vergeht. Der ausdrucksstarke Gesang ist ziemlich abwechslungsreich und passt sich den unterschiedlich ausgerichteten Nummern jeweils gut an. Dabei gehört auch ein leicht "nöliger" Touch, der an die Sänger von ALICE IN CHAINS und SMASHING PUMPKINS erinnert, zum Repertoire; darüberhinaus beherrschen die Vokalisten Thomas Baumgartner (Ex-GURD, EROTIC JESUS, UNDERGOD) und Frederyk Rotter (ZATOKREV, CROWN, THE LEAVING) aber auch kraftvolles, inbrünstiges Schreien und auch die ruhigen Töne bestens. Angesichts der anderen Baustellen der beiden ist klar, dass es sich bei dieser Band nicht um Newcomer, sondern um namhafte Musiker aus der Schweiz handelt. Somit ist "Elements" zwar ein Debütalbum, aber NEO NOIRE alles andere als eine No-Name-Truppe. Was jedoch wichtiger ist: Die Protagonisten können's einfach.
Fazit: Wer Bock auf ein abwechslungsreiches Album hat, welches das gesamte Spektrum zwischen Grunde Rock, Indie Rock und Alternative abdeckt und das Ganze auch noch in klasse Songs verpackt, der sollte "Elements" schleunigst verhaften.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer