NEMUS ANIMA - Hatred Embodiment
Mehr über Nemus Anima
- Genre:
- Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 30.12.2023
- Mother's Grief
- Invocation
- Feeding Succubus
- Malediction
- Dreaming Of Their Demise
- Devolution
- Calling
- Wounds
Ein zunächst interessantes Soloprojekt mit vielen Mangelerscheinungen.
NEMUS ANIMA ist der Name eines neuen finnischen Soloprojekts, welches sich auf seinem ersten Release nicht selten in der Heimat umschaut und zumindest die ferne Vergangenheit solcher Bands wie BARATHRUM und AMORPHIS auf dem Schirm haben dürfte. Auf "Hatred Embodiment" gibt es daher auch weitestgehend melodischen Stoff auf die Ohren, der im weitesten Sinne auch dem Black Metal zugerechnet werden kann, hier und dort aber auch die landestypischen Trademarks des Dark Metal auf der Liste hat. Doch mit einem kann NEMUS ANIMA auf dem Debüt leider noch nicht glänzen, nämlich mit Songs, die auch dauerhaft verlocken könnten.
Während "Hatred Embodiment" noch ganz gefällig startet und es vor allem im Opener 'Mother's Grief' Aussichten gibt, die durchaus vielversprechend sind, zeigen sich im weiteren Verlauf die zahlreichen Tücken, die ein solches Soloprojekt nun mal mit sich bringt. Das Songwriting hinterlässt schnell einige Spuren von kreativem Verschleiß, die melodischen Parts können sich nie so recht durchsetzen, das Drumming klingt arg mechanisch, und die Mischung aus sphärischen Strophen und unentsschlossenen Refrains verliert auch schnell ihren Zündstoff, auch wenn NEMUS ANIMA immer mal wieder andeutet, dass hier definitiv mehr möglich sein könnte - doch von bloßen Andeutungen kann das Material nicht lange zehren.
Hinzu kommt, dass auch die Produktion am Ende ein bisschen dünn ist, und dies ist nicht dem Umstand geschuldet, dass hier eine durchweg raue, spartanische Platte entstehen sollte. Die minimalistischen symphonischen Arrangements haben relativ wenig Power, das finstere Fundament, das darauf gründen soll, kann sich entsprechend nie mit voller Kraft entfalten, und auch die vokale Performance könnte wesentlich mehr Druck vertragen, um die gelegentlichen Aggressionen angemessen zu transportieren. Letztendlich gibt es einen Mangel an zu vielen Stellen, als dass "Hatred Embodiment" wirklich in irgendwelche Empfehlungslisten rutschen könnte. Der Erstling ist nie wirklich schwach, aber auch selten tatsächlich überzeugend!
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes