NEMESIS SOPOR - MMXL
Mehr über Nemesis Sopor
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Geisterasche Organisation
- Release:
- 17.02.2017
- Untertan
- Saat
- Herrscher
- Despot
- MMXL
- Atarax
- Zeit der Sterne
Schöne Melodien, feines Songwriting, aber zu wenig Aggression!
Eine lange Gedankenreise voller melancholischer Töne und auffällig weniger dissonanter Klänge ist sie geworden, die dritte Platte der sächsischen Black Metaller von NEMESIS SOPOR. Die Band verschiebt von Beginn an immer wieder kosequent die Stimmungen, nimmt sich Zeit abzutauchen, benötigt phasenweise aber auch sehr, sehr lange, um die einzelnen Songs auf den Punkt zu bringen. Wenn der Opener schon die Viertelstunde sprengt, einzelne Längen aber seinen Fluss kennzeichnen, ist man gewarnt, dass "MMXL" möglicherweise auch in den übrigen Longtracks viel Wirbel mit wenig Effekt veranstalten wird. Und leider kann man diesen Eindruck in den folgenden Minuten auch nicht gänzlich widerlegen.
Allerdings muss man ganz klar sagen, dass die Ostdeutschen als Songwriter keine Limitierungen zulassen und die freie kreative Entfaltung der einzig gültige Maßstab geblieben ist. Zwischen einigen rauen Passagen gibt es daher auch vorwiegend postmodernen Düsterstoff, eingebettet in zahlreiche akustische Sequenzen, die den experimentellen Teil des Albums beschreiben. Insbesondere in der zweiten Hälfte von "MMXL" trifft man nur noch sehr selten auf die finstere Ausgangssituation des Albums und wird immer mehr von den träumerischen Klangflächen, die Songs wie 'Atarax' und 'Zeit der Sterne' charakterisieren, eingelullt.
Doch so schön die melodischen Passagen des neuen Albums auch sein mögen, so unentschlossen wirkt der aktuelle Output von NEMESIS SOPOR gelegentlich. Man vermisst die etwas explsoiveren Details, ein paar grobe Eruptionen, die den Kontrasteffekt der längeren Stüccke noch intensivieren könnten. Doch diesbezüglich gerät "MMXL" gelegentlich ins Hintertreffen und kann in den entscheidenden Momenten nur noch bedingt nachsetzen. Man sollte auf alle Fälle ein Ohr riskieren und dieser Band eine Chance geben, aber gleichzeitig muss man einfach auch berücksichtigen, dass dieses Album einige Längen hat - ganz gleich ob dies nun in der Natur der Sache liegt oder eben nicht.
Anspieltipp: Despot
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes