NECROBLASPHEME - Belleville
Mehr über Necroblaspheme
- Genre:
- Progressive Black Metal / Post Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion / Dooweet
- Release:
- 14.09.2015
- Rempart
- Le Discours Du Bitume
- How Did We Get There
- Two Trees (DeadWood)
- Hyperspace
- Waiting To Exhale
- Freed
- The Grande Boars haunting
- Gouffre
- Such A Lot
GOJIRA des Black Metals?
Warum wird Kreativität nicht belohnt? Warum müssen immer wieder Bands auf der Strecke bleiben, denen wirklich eine Menge Talent anhaftet, während tonnenweise Schrott durch die digitalen Umlaufbahnen kreist und auch noch in irgendeiner Form einen Hype erfährt? Die Franzosen von NECROBLASPHEME haben vor sechs Jahren mit "Destination: Nulle Part" ein herausragendes Werk zwischen Black Metal, Prog und Post-Apokalypse herausgegeben, fanden in der Folge aber nicht mehr die erforderliche Beachtung. Der Deal mit Agonia Records endetet, obschon die Kritiken durchweg fantastisch waren. Die folgende EP "XXVI: "The Deeper - The Better" war ein weiterer souveräner Schritt in die innovative Richtung, Kenntnis nahmen davon aber mangels Promotion und Vertrieb nur die wenigsten. Und so kommt es, dass die Band sich scheinbar damit abgefunden hat, dass ein weiterer Label-Kontakt wohl erst möglich sein wird, wenn der Push eines weiteren Albums NECROBLASPHEME bestätigt. Zwei Jahre lang hat die Truppe ihr Material zurückgehalten, die Hoffnung sollte zuletzt sterben. Doch bevor die Songs von "Belleville" noch mehr Zeit verlieren, haben sich die Franzosen nun entschieden, diesen großartigen Release in Eigenregie zu verwirklichen - und wem immer man hierfür auch danken muss: Mein Dank ist riesengroß.
Denn analog zu ihren Landsmännern von GOJIRA zelebrieren auch diese Herrschaften zukunftsweisende Sounds, angestachelt vom dringenden Willen, sich immer wieder neu zu erfinden. Die zehn Nummern von "Belleville" sind experimentell und doch eindringlich, sie sind voller irrwitziger Wendungen, irgendwie aber doch kompakt - und sie sind progressiv, ohne dabei die hymnischen Elemente der teils sehr brachialen Post-Black-Metal-Ausstrahlung aufgeben zu müssen. 'Le Discours Du Bitume' und 'Two Trees (Deadwood)' könnten sehr eingehend beschreiben, wo EMPEROR heute stehen würde, wenn die Norweger sich noch einmal ins Studio begeben würden. Das ist mustergültiger, fortschrittlicher Black Metal mit einer Tiefe, die nur wenige Acts erzielen. 'Waiting To Exhale' und 'The Grande Boars Haunting' beschreiben unterdessen die andere Seite dieser Band: epische Melodien, brutale Gitarrenwände, Kontraste noch und nöcher, ein Spannungsfeld, das einen nicht mehr loslässt. Kurzum: Das ist vollkommen genial, und es bringt einen eingefahrenen Sound in eine völlig neue Richtung!
Warum also? Warum muss diese Band sich regelrecht anbiedern, damit sie Gehör erfährt? NECROBLASPHEME ist unter den modernen Black-Metal-Combos einer der Top-5-Vertreter, und diesen Status untermauern die Westeuropäer mit "Belleville" noch einmal nachhaltig. Labels, Fans, nicht mehr wegschauen, denn DAS ist die Zukunft!
Anspieltipps: The Grande Boars Hautning, Two Trees (DeadWood), Such A Lot
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes