NATURAL SCIENCE - This Side Of Paradise
Mehr über Natural Science
- Genre:
- Prog
- Label:
- Just For Kicks
- Release:
- 13.07.2004
- On My Own
- Just Before Dawn
- For Better Days
- This Side Of Paradise
- Match Made Up ...
- Meltdown Marvin
- In Our Times
- Soundbite Symphony
- Men At Arms
- Novska
Dieser Fünfer aus Holland offeriert uns auf "This Side Of Paradise" progressiven Metal, der laut Bandinformation von solchen Größen wie SPOCK'S BEARD, PAIN OF SALVATION und THRESHOLD beeinflusst sein soll. Exzellente Referenzen, die man sich da auf die Fahne schreibt. Stellt sich natürlich die Frage, ob man diesen Bands dann auch gerecht wird. Und der Opener 'On My Own' offenbart dann ach gleich das offensichtlichste Manko von NATURAL SCIENCE: der Gesang. Die Stimme von Roy Wassink klingt irgendwie hart und will nicht so richtig zur Musik passen. Außerdem hört man dem guten Mann sofort an, dass Englisch nicht seine Heimatsprache ist. Klar, man kann ihm das nicht vorwerfen, aber alles in allem wirkt der abgehakte Sprechgesang anfänglich etwas seltsam. Und leider ändert sich das beim nachfolgenden 'Just Before Dawn' nicht wirklich. Hier beginnt er nämlich wirklich melodisch zu singen und rutscht an einigen höheren Tönen leider ab.
Schade, denn musikalisch bieten die Jungs ganz anständigen Prog, der natürlich alles andere als neuartig klingt. Insofern ist der Vergleich zu PAIN OF SALVATION schon ein bisschen frech. Definiert sich gerade diese Band doch immer wieder neu und setzt innovative Maßstäbe für ein ziemlich eingefahrenes Genre.
Genug genörgelt. Hat man sich mit den Tatsachen abgefunden, wird man auf "This Side Of Paradise" zwar nicht das musikalische Paradies entdecken, aber immerhin doch interessante Momente und gute Ansätze. So erfreut der knackige Basslauf zu Beginn von 'For Better Days' und überhaupt versteht es Vincent Wassink, mit dem Tieftöner schöne Akzente zu setzen. Immer wieder slappt und funkt er zwischen die melodischen Songkonstrukte. So knarzt es herrlich beim treibenden 'Meltdown Marvin' und der Titelsong entpuppt sich zur schönen Halbballade, bei der gar der Gesang amtlich klingt. Verweilen wir aber noch einen kurzen Moment bei 'Meltdown Marvin'. Hier belegen NATURAL SCIENCE, dass sie sehr wohl ihre eigene Note haben. Ein Song mit modernem Groove, einem fetten Bassdrive und einer eingängigen Versmelodie. Hat man sich an den Gesang gewöhnt, so fügt er sich bei solch härteren Geschossen gut ins Gesamtbild ein. Sehr originell überrascht in dieser Nummer noch ein kurzes Orgelintermezzo. Mehr Songs von diesem Kaliber und ich könnte NATURAL SCIENCE uneingeschränkt empfehlen.
Wie es sich für einen amtlichen Progteller gehört, wird am Ende noch ein mehrteiliger Nachtisch serviert. So greifen die Titel sieben bis zehn ineinander über und bilden eine Einheit. Hier ziehen die Jungs noch mal alle Register und verstehen es sogar, den Hörer bei der Stange zu halten.
Anspieltipps: Meltdown Marvin, Novska, This Side Of Paradise
- Redakteur:
- Holger Andrae