NAILDOWN - World Domination
Mehr über Naildown
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Spinefarm / Soulfood
- Release:
- 26.01.2006
- Reflecting My Descent
- Prolong Your Fate
- Hollow Syndicate
- Evil Deeds
- Next Infinity
- Eyes Wide Open
- Broken Down
- World Domination
- Fragile Side
- Shining Throne
Finnische Flitzefinger gibt es eigentlich schon zur Genüge - denn bei CHILDREN OF BODOM & Co. setzen deren Landsmänner NAILDOWN an und machen daraus auch keinen Hehl. Damit man sie auf ihrem Debütalbum "World Domination" aber nicht allzu sehr des Diebstahls bezichtigen kann, fügen sie der Bodomkinder-Fertigbackmischung noch jeweils einen Teil IN FLAMES und SOILWORK hinzu und garnieren dass Ganze (laut Bandinfo) mit einem AMORPHIS-Zuckerguss.
Sauber gespielt, aber eher unoriginell eröffnet der Opener 'Reflecting My Descent' den Gitarrengefiedel- und Keyboardgeklimper-Reigen, versetzt mit ein paar thrashigen Riffs und einem klaren Refrain. Das noch thrashigere 'Prolong Your Fate' setzt auf ruhige Gitarren-Interludes und - ebenso wie 'Next Infinity' - auf SOILWORK-artige melodische Gesangsparts. 'Hollow Syndicate' ist extrem Keyboard-überfrachtet, wie überhaupt sämtliche Songs etwas weniger Tastenmusik vertragen könnten. In 'Broken Down' liefert sich dieses Instrument wahre Schlachten mit dem Sechssaiter. Bei 'Evil Deeds' ist neben Industrial-Anleihen auch (mit etwas Phantasie) das AMORPHIS-Element auszumachen, während 'Eyes Wide Open' sogar mit dem Gothic-Genre kokettiert. Der mit über sechs Minuten längste Song und Titeltrack des Albums ist trotz Akustik-Gitarrenintro und dem üblichen Mix aus Thrash- und Melodic-Parts ein Ausbund an Langatmigkeit, und auch in den verbleibenden beiden Stücken - dem leicht vertrackten 'Fragile Side' und dem wieder sehr Bodomkinder-lastigen 'Shining Throne' - passiert nichts wirklich Neues mehr.
Technisch gibt es an "World Domination" sicher nichts auszusetzen. Allerdings fehlt es NAILDOWN trotz des vordergründigen Stil-Mischmaschs noch gehörig an Eigenständigkeit und dem Gespür für wirklich packende Songs. Ein paar gniedelige Gitarren-Soli und Keyboard-Samples weniger sowie ein paar zündende Ideen mehr würden den Finnen jedenfalls gut zu Gesicht stehen. Fans der Referenzbands dürfen aber gerne mal ein Ohr riskieren.
Anspieltipps: Richtig begeistern kann mich eigentlich keiner der zehn durchweg ziemlich mittelmäßigen Songs.
- Redakteur:
- Elke Huber