NAER MATARON - Long Live Death
Long Live Death
Mehr über Naer Mataron
- Genre:
- Black Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Witching Hour Productions
- Release:
- 06.07.2012
- ΖΗΤΩ Ο ΘΑΝΑΤΟΣ
- Apocalypse of the Ancient One
- Sleepless Beings
- I am Lucifer, Messenger of Your Death
- Goat Worship
- Faceless Wrath of Oblivion
- Parade into Centuries
- Whisper of Begotten Premonition
- The Cult of Doom and Dagger
- Ode to Death (The Way of All Flesh)
09.08.2012 | 21:27
Polnischer Black Death Metal aus Griechenland.
Black Metal aus Griechenland? Das lädt zu vielen zynischen Bemerkungen über den nahenden Staatsbankrott und die Eurofinanzkrise ein. Aber lassen wir diesen Krempel lieber außen vor und kümmern uns um das NAER-MATARON-Album "Long Live Death" - und hier ist der Name wirklich Programm. Denn langsam, aber sicher, haben die Hellenen die Entwicklung zum Death Metal hin fast gänzlich abgeschlossen.
Ein Death Metal, der ganz anders klingt als das, was derzeit die Schwedentod-Fraktion produziert und wesentlich mehr an den Black-Death der Marke BEHEMOTH oder HATE erinnert. Diese osteuropäische Note ist wenig überraschend, wenn man bedenkt, dass mit Witching-Hour-Productions ein polnisches Label die Fäden im Hintergrund zieht. So knarzen auch die ersten drei Songs 'Apocalypse Of The Ancient One', 'Sleepless Beings' und 'I Am Lucifer, Messenger Of Your Death' sehr brachial und wütend aus den Boxen. Die Riffs und Blasts verraten durch eiskalte Morbidität eine schwarz-metallische Herkunft, aber die Vocals sind zu 100% im Brutal-Death-Metal verwurzelt. Zwischen Blasts und gutturalen Vocals ist aber auch immer Platz für stampfende Groove-Passagen und auch nette Solo-Parts wie bei 'Faceless Wrath Of Oblivion' dürfen nicht fehlen.
Immerhin sind es besonders diese instrumentalen Momente, die durch leichte Entschleunigung die düstere Atmosphäre dieser Platte am Leben erhalten. Besonders gut funktioniert diese Stimmungserzeugung in 'Parade Into Centuries'. Diese Komposition haut wunderbar auf die Todesblei-Kacke und ist eine ebenso wunderbare Huldigung an die polnische Schule.
Böse Zungen mögen behaupten, dass man sich zu sehr dem Sound von Nergal und Co. angenähert und gänzlich die eigene Vergangenheit über Bord geworfen hat. Jedoch muss man sagen, dass hier der Mix aus Black und Death Metal eigentlich sehr gut gelungen ist. Natürlich wird es der truen Black-Metal-Bruderschaft nicht genug schwarze Klangkunst sein, aber im Gegensatz zur skandinavischen Ausprägung, ist der osteuropäische Black Metal wesentlich unbeschwerter, wenn es darum geht, Death Metal in das eigene Schaffen einzubinden. Im Vergleich zu den älteren Alben haben NAER MATARON eine offenere Richtung eingeschlagen und ziehen ihr eigenes Ding konsequent bis zum letzten Track 'Ode To Death (The Way Of All Flesh)' durch.
Alles in allem ist "Long Live Death" (oder "ΖΗΤΩ Ο ΘΑΝΑΤΟΣ" wie es im Original auf Griechisch heißt) ein Album, das auch von BEHEMOTH geschrieben sein könnte, dennoch ist es eindeutig eines der stärksten Alben von NAER MATARON. Gut möglich, dass sie ein paar Euros damit verdienen, um ihr Land im Kampf gegen die Pleite zu unterstützen. Sorry, einen Griechenland-Witz konnte ich mir dann doch nicht verkneifen.
Ein Death Metal, der ganz anders klingt als das, was derzeit die Schwedentod-Fraktion produziert und wesentlich mehr an den Black-Death der Marke BEHEMOTH oder HATE erinnert. Diese osteuropäische Note ist wenig überraschend, wenn man bedenkt, dass mit Witching-Hour-Productions ein polnisches Label die Fäden im Hintergrund zieht. So knarzen auch die ersten drei Songs 'Apocalypse Of The Ancient One', 'Sleepless Beings' und 'I Am Lucifer, Messenger Of Your Death' sehr brachial und wütend aus den Boxen. Die Riffs und Blasts verraten durch eiskalte Morbidität eine schwarz-metallische Herkunft, aber die Vocals sind zu 100% im Brutal-Death-Metal verwurzelt. Zwischen Blasts und gutturalen Vocals ist aber auch immer Platz für stampfende Groove-Passagen und auch nette Solo-Parts wie bei 'Faceless Wrath Of Oblivion' dürfen nicht fehlen.
Immerhin sind es besonders diese instrumentalen Momente, die durch leichte Entschleunigung die düstere Atmosphäre dieser Platte am Leben erhalten. Besonders gut funktioniert diese Stimmungserzeugung in 'Parade Into Centuries'. Diese Komposition haut wunderbar auf die Todesblei-Kacke und ist eine ebenso wunderbare Huldigung an die polnische Schule.
Böse Zungen mögen behaupten, dass man sich zu sehr dem Sound von Nergal und Co. angenähert und gänzlich die eigene Vergangenheit über Bord geworfen hat. Jedoch muss man sagen, dass hier der Mix aus Black und Death Metal eigentlich sehr gut gelungen ist. Natürlich wird es der truen Black-Metal-Bruderschaft nicht genug schwarze Klangkunst sein, aber im Gegensatz zur skandinavischen Ausprägung, ist der osteuropäische Black Metal wesentlich unbeschwerter, wenn es darum geht, Death Metal in das eigene Schaffen einzubinden. Im Vergleich zu den älteren Alben haben NAER MATARON eine offenere Richtung eingeschlagen und ziehen ihr eigenes Ding konsequent bis zum letzten Track 'Ode To Death (The Way Of All Flesh)' durch.
Alles in allem ist "Long Live Death" (oder "ΖΗΤΩ Ο ΘΑΝΑΤΟΣ" wie es im Original auf Griechisch heißt) ein Album, das auch von BEHEMOTH geschrieben sein könnte, dennoch ist es eindeutig eines der stärksten Alben von NAER MATARON. Gut möglich, dass sie ein paar Euros damit verdienen, um ihr Land im Kampf gegen die Pleite zu unterstützen. Sorry, einen Griechenland-Witz konnte ich mir dann doch nicht verkneifen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Adrian Wagner