NåSTROND - Muspellz Synir
Mehr über Nåstrond
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Debembur Morti
- Release:
- 08.02.2008
- Intro - The Gallow Reveals
- Fenrir Prophecy
- Eldrök
- Defiance Of The Transcient
- Dark Fyres
- Die Sense, die die schwarze Herbstzeitlose mäht
- Ascending Blaze
- Agios
- Svarta Stränder (Digerdöden)
- Calling The Serpentine
- Ior
- Mouth Of The Sea
- Passing Beyond Light
- Nåstrond
Um der traurigen schwarzmetallischen Chronistenpflicht genüge zu tun, muss ich euch darauf hinweisen, dass NÅSTROND von manchen Kritikern mitunter ein politisch zweifelhafter Ruf attestiert wird, welcher von mancherlei Symbolen und Linkketten auf der bandeigenen Homepage zusätzlich genährt wird. Das vorliegende Album selbst sowie dessen Texte habe ich auf politische Ausfälle jedoch ergebnislos untersucht, weshalb ich zunächst mal keinen Grund sehe, die Scheibe nicht zu besprechen. Wer sich berufen fühlt, die Spekulationen weiter zu prüfen, der möge dies unter dem angegebenen Link tun.
Nunmehr zur Musik: Die altgediente schwedische Schwarzmetall-Kombo legt uns mit "Muspellz Synir" nach vier Jahren Wartezeit ihr viertes Studioalbum vor und dieses präsentiert den schwedischen Black Metal in seiner archaischen und authentischen Form. Der Sound ist rau und relativ verwaschen, aber er passt zur Musik, welche neben langsamen, CELTIC-FROST-geprägten Elementen ('Fenrir Prophecy') auch rasend, surrend, flirrendes Schneesturm-Geschrote enthält, das auch transilvanischen Hunger stillen sollte (so beim eher schwachen 'Eldrök' und dem umso stärkeren 'Calling The Serpentine'). Stampfende Nordland-Epik begegnet uns beim gelungenen 'Defiance Of The Transcient', bei dem buchstäblich vor dem inneren Auge durch den Schnee stapfende schwarze Stiefel erscheinen.
Auch die Ambient-lastigen Errungenschaften des Black Metals halten in das Klangwerk Einzug, was besonders bei 'Ior' und 'Passing Beyond Light' zu Tage tritt. Auch die mystische, geheimnisvolle Ecke wird bedient, wenn etwa beim zähen, deutschsprachigen 'Die Sense...' dunkler Gesang, oder beim hervorragenden Uptempo-Stück 'Ascending Blaze' ein unkitschig-gruseliges Keyboard ertönen. Das Choral-Stück 'Agios' geht in eine ähnlich mystische Richtung, fängt aber spätestens nach der dritten Wiederholung des einzigen Motives an, langweilig zu werden. Das bügelt das wuchtige 'Svarta Strändar (Digerdöden)' allerdings sofort wieder aus.
Insgesamt ist "Muspellz Synir" eine starke Black-Metal-Platte, die in einer gut sortierten Sammlung der alten Veteranen des Genres sicher eine passable Figur abgeben dürfte. Ein essentielles Meisterwerk ist es aber nicht. Dafür fehlen die großen Momente und die zwingenden Songideen. Die Atmosphäre ist beklemmend und sehr gelungen, doch allein damit schafft man leider keine Genre-Klassiker mehr. Songs wie die oben erwähnten Beispiele und das abschließende Highlight 'Nåstrond' sorgen allerdings zweifellos dafür, dass der Viertling der Schweden alles andere als ein Fehlkauf ist.
Anspieltipps: Nåstrond, Die Sense, Ascending Blaze
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle