MY BROTHER THE WIND - Twilight In The Crystal Cabinet
Mehr über My Brother The Wind
- Genre:
- Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Record Heaven / Transubstans Records / Indigo Vertrieb
- Release:
- 24.09.2010
- Karmagrinder
- Electric Universe
- Twilight In The Crystal Cabinet
- Precious Sanity
- The Mournful Howl Of Dawn
- Death And Beyond
Klangreisen für Rucksacktouristen <br />
"Twilight In The Crystal Cabinet" erscheint leider etwas spät im Jahr, denn womit MY BROTHER THE WIND die Hörerschaft hier umschmeichelt, wäre die perfekte Musikbegleitung dazu gewesen, allein auf weiter Flur, rücklings in einer naturbelassenen Sommerwiese liegend, einigen Wolken beim Vorüberziehen zuzuschauen.
Mit geöltem Fahrrad möglichst weit raus ins Grüne fahren, im Rucksack nichts weiter als eine Liegedecke, Müsliriegel, Himbeersaft und reichlich Wasser für den Tag, Extrabatterien, natürlich, und einen Mini-CD-Woofer mit diesem Album hinter der Klappe.
Stundenlang könnte man dann dort liegen, dem leichten Duft der stetig dahintreibenden Wiese lauschen, das gräserne Wandern der Noten am Himmel einatmen und den einlullenden Klang der sanft mäandernden Wolken ringsum in die Seele sickern lassen; die warme Haut und den sachten Hauch der Sonne auf dem Wind spüren; Farben sammeln für den Winter, den Tag Gefühlsbilder malen lassen - mit sich selbst als Leinwand.
Schön psychedelisch, psychedelisch schön. Weitschweifig und frei. Träge und lässig. Fließend und leicht. Weitschweifig und leicht. Lässig und frei. Träge und fließend. Fließend und frei. Träge und weitschweifig. Lässig und leicht. Und bei 'Precious Sanity' wird es sogar ein wenig jazzig und schräg. Sonst aber ist das Album durchweg luftig gehalten, nicht nur wenn sich in 'The Mournful Howl Of Dawn' zeitweilig Reggaerhythmik einschleicht.
"Twilight In The Crystal Cabinet" besticht durch musikalische Klarheit, stimmungsmäßige Zusammengehörigkeit, stilistische Offenheit, entspannte Psychedelik und einen gleitenden Charakter. MY BROTHER THE WIND dürfte damit Althippies wie Postrocker gleichermaßen ansprechen. Die hier gebotenen klanglichen Einladungen zu Geistreisen bieten Wellness ohne Kitsch und kommerzielle Infrastruktur, eröffnen den Zugang zu Hörenswürdigkeiten, ohne Führerschaft zu beanspruchen oder sich in seelenlosem Tralala zu verlieren. Diese Gefilde durchstreift man gerne, wieder und wieder und wieder.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Eike Schmitz