MOSS - Tombs Of The Blind Drugged
Mehr über Moss
- Genre:
- Sludge/Drone
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Candlelight/Soulfood
- Release:
- 19.06.2009
- Skeletal Keys
- Tombs Of The Blind Drugged
- Serpent
- Maimed And Slaughtered (DISCHARGE-Cover)
Zeitlupensound für die hartgesottensten Extremisten der Extrem-Doom-Sludge-Drone-Szene. Schwerst verdaulich.
Extrem-Doom ist ja eine recht umstrittene Sache. Wenn tiefstgestimmte Gitarren im Schneckentempo Minimalriffs aus den Boxen schieben und dazu ein Nazgul auf Wick Blau im Hintergrund seine krächzende Stimme erschallen lässt, dann nehmen selbst viele eingefleischte Doomköpfe Reißaus und schauen, ob sie nicht irgendwas von CANDLEMASS im Schrank stehen haben, um die Ohren durchzuspülen. Anderen Jüngern der schwergewichtigen Zeitlupensound kann ein Klanggebilde gar nicht nihilistisch, perseverativ und marternd genug sein, und genau an diese Zielgruppe richten sich die Engländer von MOSS mit ihren zu vier Songs kondensierten vierzig Minuten des Waberinfernos.
Der Promozettel spricht schwurbelig und psychiatrisch grenzwertig von "Okkultismus-Drogen-und-schlechte-Horrorfilme-Doom" und zitiert Tom G. Warrior, der in MOSS sowas wie eine WITCHFINDER GENERAL 7" auf 33rpm gehört haben will. Nun, der hochgeschätzte Herr Fischer aus der Schweiz möge mir verzeihen, aber ich höre hier keinen Herrn Hopkins raus. Bei ersten Stück eher Anklänge an die FROSTsche Doom-Lesart. Im zweiten Stück gibt es zum Ausklang jede Menge sakrale Keyboards und 'Serpent' hat deutliche Drone-Anklänge, wobei Songstrukturen und Metal-Elemente stets erkennbar bleiben. Arg minimalistisch zwar, aber präsent.
Obwohl ich kein generelles Problem mit dieser Art von Musik habe, stoße ich bei dieser "EP" dann doch an meine Grenzen, weil weder melodisch noch kompositorisch oder technisch irgendwelche Akzente gesetzt werden. Es ist einfach der Versuch durch extremen Sound zu fesseln. Das kann in besonderen Stimmungslagen gelingen, aber bei mir zu selten, als dass ich mich näher mit dieser Band beschäftigen müsste. Da hilft auch das verhältnismäßig kurzweilige DISCHARGE-Cover zum Schluss und das tolle Artwork nur wenig: Was die Jungs von MOSS hier abliefern dürfte selbst bekennenden Doom-Extremisten nur sehr selten reinlaufen, denn es setzt einfach keine nennenswerten Akzente.
Anspieltipp: Skeletal Keys
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle