MORGENSTERN - Fuego
Mehr über Morgenstern
- Genre:
- Mittelalter-Metal
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 23.08.2004
- Asche
- Untertan
- Feuer
- Carneval
- Inferno
- Abgesang
- Kinderspiel
- Schlange
- Blut
- Abwärts
- Sommernacht
Ich kann mich noch ziemlich gut an die Zeit erinnern, als das Debütalbum von MORGENSTERN damals in Deutschland's hart rockender Medienlandschaft gnadenlos verrissen wurde, weil es angeblich wie ein Rip-off von IN EXTREMO, SUBWAY TO SALLY und Konsorten geklungen hat. Aus diesem Grunde habe ich mich auch nie näher mit der Band beschäftigt und lieber den führenden Truppen wie den eben genannten und neuen Emporkömmlingen wie SCHANDMAUL und SALTATIO MORTIS die Regie in meinem CD-Player überlassen, wenn ich mal wieder Bock auf Mittelalter-Mucke hatte.
Fünf Jahre nach dem Debüt "Feuertaufe" bekomme ich nun doch noch die Chance, dieses Sextett musikalisch kennen zu lernen und ich war tatsächlich gespannt auf das, was mich auf "Fuego", so der Titel der mittlerweile vierten offiziellen Veröffentlichung, erwarten würde, zumal man sich im Beipackzetel selber eingesteht, dass die Musik zu Debützeiten noch nicht so ausgereift klang.
Nun denn, CD rein, kurzes Hineinschnuppern und schon habe ich den ersten Eindruck bekommen: langweilig! Aber gut, natürlich verdient "Fuego" eine Chance, denn auch wenn die beiden Opener `Asche´ und `Untertan´ alles andere als weltbewegend sind, könnte es ja noch interessant werden. Knapp vierzig Minuten später folgt dann aber die völlige Ernüchterung und wieder kommen mir die Worte der schreibenden Zunft aus dem Jahre 1999 ins Gedächtnis.
Gut, ein Rip-off sind MORGENSTERN mitnichten, denn dafür gehen sie ganz anders an die Sache heran, sind mit Sicherheit etwas mehr `Metal´ als ihre Kollegen und experimentieren auch mit dezenten Einflüssen aus dem Gothic-Bereich, aber daran, dass die Musik einfach nur ausdruckslos und unspektakulär klingt, kann diese stilistische Vielfalt auch nichts ändern.
Ist zwar recht nett, wenn ab und zu die Dudelsäcke eine einprägsame Melodie pfeiffen oder wenn die einzelnen Blasinstrumente sich mal einmischen, aber in Verbindung mit den stumpfen (wenn auch relativ harten) Metal-Riffs will das Ganze einfach nicht zünden. Schlussendlich stoßen einem dann auch noch die recht plakativen Texte auf und zerstören so das Gesamtbild komplett.
Tut mir Leid, liebe Spielmannsleute, aber mit SALTATIO MORTIS, SCHANDMAUL, IN EXTREMO, SUBWAY TO SALLY und wie sie nicht alle heißen ist die Konkurrenz alleine in Deutschland so groß, dass ich arge Bedenken habe, ob das Stammpublikum solcher Klänge überhaupt noch einen weiteren Silberling von MORGENSTERN braucht. "Fuego" ist jedenfalls fast ausnahmslos schwach und verliert seine Wirkung bereits nach dem ersten Hördurchgang.
Anspieltipps spare ich mir, Interessenten können sich ja heraussuchen, was ihnen gefällt, ich finder da leider nichts.
- Redakteur:
- Björn Backes