MORATTI, ROB - Renaissance
Mehr über Moratti, Rob
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- AOR Heaven
- Release:
- 21.06.2019
- You Are The One
- Let Me Be The One
- Best Of Me
- Lift You Up
- Hold On To Love
- I Let You In
- It's Time To Let Go
- Mandy Come Home
- I Don't Want To Wait Forever
- It Hurts To Be In Love
Die Renaissance der 80er.
Rob Moratti ist als Sänger der Bands MORATTI und FINAL FRONTIER in Erscheinung getreten. Die meiste Aufmerksamkeit dürfte er als geplanter Nachfolger, letztendlich aber nur Kurzzeitersatz für Michael Sadler bei SAGA auf deren Album "The Human Condition" (2009) erlangt haben. Seit einigen Jahren macht er auch Soloalben. Das neueste heißt "Renaissance" und schickt uns mit seinem mustergültigen AOR als Zeitmaschine zurück in die 80er.
Rob Morattis relativ hohe und klare Stimme, die poppigen Keyboards, die zumeist unverzerrten Gitarren, die recht übersichtliche Rhythmusarbeit, Hintergrundchöre in den Refrains - alles weist in die musikalische Epoche vor 30 Jahren. Selbstredend hat die Hochglanzproduktion, die Mr. Moratti selbst übernommen hat, diesen Höreindruck deutlich herausgearbeitet. Als Hörer fühlt man sich natürlich an die gängigen Spartengrößen erinnert, vor allem an SURVIVOR. Aber auch an die deutsche Gruppe LAKE musste ich mehrfach denken, nicht zuletzt aufgrund der stimmlichen Ähnlichkeit mit James Hopkins-Harrison.
Außerdem ist "Renaissance" ein sehr emotionales Album, wie man an dem lustigen Titeldoppler 'You Are The One' / 'Let Me Be The One' gleich zum Einstieg feststellen kann. Moratti schmettert sich durch zehn Herz-Schmerz-Geschichten. Das kann natürlich gerade mit dem besagten Sound nur dann funktionieren, wenn die Kompositionen gut sind. Und das ist hier überwiegend gelungen. Griffige Hymnen wie 'Mandy Come Home' oder 'I Don't Want To Wait Forever' packen einen mit ihren Mitsingmelodien, nicht zu vergessen 'Hold On To Love', das zudem ein gutes Gitarrensolo aufweist. Bemerkenswert ist weiterhin 'It's Time To Let Go', das als nette Mid-Tempo-Nummer anfängt, sich jedoch allmählich in eine coole Ballade verwandelt, die mit einem starken Dialog zwischen Gitarre und einem samtigen Bass ausklingt. Was allerdings passiert, wenn die Melodie nicht gelungen ist, demonstriert 'Best Of Me', das irgendwo zwischen Schlager und Kaffeewerbung vor sich her dümpelt.
Dieses Album wird sicher nicht jedem Hörer zusagen. Aber wer eine Schwäche für den AOR eines vergangenen Jahrzehnts hat, findet hier - neben schwächerem Material in geringem Umfang - etliche hübsche Melodien und detailfreudige Arrangements zum Schwelgen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser