MONOSHOQUE - Gezeiten
Mehr über Monoshoque
- Genre:
- Indie Rock
- ∅-Note:
- 6.75
- Label:
- Flix Records
- Release:
- 18.09.2015
- Gezeiten
- Für die Guten
- Volle Kraft voraus
- Adler im Wind
- Straßen brennen
- Zu zweit meilenweit
- Alles im roten Bereich
- Die Gedanken sind frei
- Sendepause
- Hör niemals auf
- Irgendwann
- Raketenmann
Alternatives Popgewitter? Wo ist dann der Blitzschlag?
Wer heutzutage das Radio einschaltet, wird sich wundern, wie viele Heulbojen über Herzschmerz und das heruntergekommene Gefühlsleben jammern und die Einförmigkeit der deutschen Popmusik nur noch weiter forcieren. Im Grunde genommen liegt die Sache bei MONOSHOQUE nicht viel anders - nur dass die Band aus der Eifel ihre Songs wenigstens noch in halbwegs hatbare Strukturen packt.
Melancholie ist das entscheidende Stichwort, mit dem die Indie-Pop-Geschichten dieses jungen Trios erzählt werden. JUPITER JONES darf man als Schlagwort auch erwähnen, da musikalisch eine deutliche Nähe besteht. Aber wo genau bleibt das Gewitter, dass die Promobeilage so euphorisch ankündigt? Nein, darauf wird man in den "Gezeiten" von MONOSHOQUE verzichten müssen. Nachdenklich wirken sie stattdessen, die zwölf Stücke des Album-Debüts. Die Band will aufwecken und mit sehr persönlichen Gedankenzügen anregen. Das gelingt bisweilen ganz gut, nur eben dass die musikalische Seite wenig spektakulär erscheint. 'Hör niemals auf' ist so ein Song, der zumindest ein wenig Dynamik erzeugt und mit seinem Refrain kurzzeitig mal eine Punktlandung erzielt. Aber man erlebt nicht viele Augenblicke auf "Gezeiten", bei denen man Ähnliches erfährt, in denen man einfach mal sagen kann: Ja, genau so!
Und insofern ist die eingangs erwähnte Radio-Parallele auch gar nicht abwegig. MONOSHOQUE mag ein bisschen mehr Substanz haben als Bourani und Co. Aber in der Summe bleibt die Zielgruppe, ganz gleich welchen Anspruch die Eifel-Jungs verfolgen, die gleiche. Easy Listening auf der einen, anvisierter Tiefgang auf der anderen Seite - dieser Kontrast kommt nicht in vollem Maße zur Geltung. Ist die Band deshalb gescheitert? Nein, sicherlich nicht, aber auf Dauer ist "Gezeiten" zu eintönig, zu wenig explosiv und letztlich auch ein bisschen austauschbar. Man will keine harsche Kritik äußern, denn das wäre auch nicht angebracht. Aber die Begeisterung hält sich ebenfalls in Grenzen. Independent Pop eben; man kann's mögen, aber eine gewisse Nachhaltigkeit ist hier nicht gegeben!
Anspieltipps: Hör niemals auf, Volle Kraft voraus
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes