MIDNATTSOL - Where Twilight Dwells
Mehr über Midnattsol
- Genre:
- Nordic Folk Metal
- Label:
- Napalm Records / SPV
- Release:
- 31.01.2005
- Another Return
- Lament
- Unpayable Silence
- Haunted
- Desolation
- Enlightenment
- Tarefall
- Infinite Fairytale
- Pa Leting
- Dancing With The Midnight Sun
- Tapt Av Hap
MIDNATTSOL ist eine norwegisch-deutsche Formation, bei der neben einigen ehemaligen Musikern von PENETRALIA auch Liv Kristine's kleine Schwester Carmen Elise aktiv ist, die eigens für die Aufnahmen zum hier vorliegenden Debüt das Angebot, CRADLE OF FILTH auf Tournee zu begleiten, ausschlug. Die junge Dame glaubt an ihre Band und die Musik, die MIDNATTSOL kreieren, und die hervorragenden Reaktionen auf ihr erstes Demo "Dancing In The Nidnightsun" geben ihr auch Recht.
Trotzdem, der absolute Überflieger ist "Where Twilight Dwells" nicht geworden, auch wenn das Album eine Menge starker Momente hat. Im direkten Vergleich zum letzten LEAVES EYES-Album (der Vergleich mit Carmen Elise's Schwester drängt sich einfach auf) ziehen MIDNATTSOL jedenfalls definitiv den Kürzeren, und das aus mehreren Gründen. Da wäre zunächst einmal die Produktion zu nennen, die zwar schön opulent gestaltet wurde, meiner Meinung nach aber einzig und alleine den weiblichen Gesang und mit Abstrichen auch noch die ab und an auftauchenden Keyboardmelodien betont. Dass bei MIDNATTSOL auch Leute Gitarre spielen, hört man indes nur selten so richtig heraus, eigentlich nur dann, wenn die anderen Instrumente bzw. der Gesang mal Pause haben. Desweiteren finde ich die Stimme von Carmen Elise wirklich gut, aber es fehlt ihr an vielen Stellen noch zu sehr an Volumen und Ausdrucksstärke. Gute Sängerinnen gibt es überall und prinzipiell wäre die gute Dame auch austauschbar, aber es hat ja nun mal nicht jede Sängerin einen derart prominenten Nachnamen ...
Kommt man auf's Songwriting zu sprechen, gibt es aber glücklicherweise wenig zu meckern. Lediglich das wirklich schwache 'Haunted' und das hölzern klingende 'Lament' fallen ab, der Rest ist dem Sextett echt gut, manches Mal sogar sehr gut gelungen. Vor allem die ruhigen, von Anustikgitarren (die man dort auch endlich mal hört) begleiteten Stücke wie 'Unpayable Silence', 'Tarefall' und 'Tapt Av Hap' (Hammer!) überzeugen mit romantischen Melodien. Außerdem gefallen mir die Nummern, bei denen man den Folk-Anteil deutlich hochschraubt, sehr gut, auch wenn die Gitarren immer wieder untergehen. In diese Sparte fallen solche Songs wie 'Another Return', 'Infinite Fairytale' und 'Enlightenment', welche den allgemeinen Überbegriff Nordic Folk Metal auch sehr gut wiedergeben.
Schlussendlich kann ich mich daher auch mit der Band darauf einigen, dass sie auf jeden Fall in der Lage ist, starke Kompositionen zu verfassen, nur an der Umsetzung und der musikalischen Darbietung gilt es noch, sich zu verbessern. Anhänger von nordisch inspiriertem Folk Metal sollten aber trotz der genannten Mängelpunkte mal ein Ohr riskieren und dieser jungen Band eine Chance geben.
Anspieltipps: Another Return, Tapt Av Hap, Tarefall
- Redakteur:
- Björn Backes