MEYER - Ahugahagahu
Mehr über Meyer
- Genre:
- Deutschrock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- WMP / Soulfood
- Release:
- 12.10.2018
- Ahugahagahu
- Kreidler Flott
- Transfinanziell
- Amanda
- Satz mit X
- Paulidschungel
- Kein Problem
- Rocker bluten nach innen
- Der blonde Hans
Hamburger Rock'n'Roll mit gewöhnungsbedürftigem Humor
Mensch MEYER, was muss man sich denn unter dem Genre "Waterkant-Rock'n'Roll" vorstellen? So bezeichnet das einfach MEYER betitelte Quartett aus Hamburg nämlich das musikalische Geschoss, das die vier Nordlichter unter dem eigentümlichen Albumnamen "Ahugahagahu" auf die Menschheit loslassen. Doch auch schon vor dem Release ihres Debüts haben sich die Hanseaten hierzulande einen Namen gemacht, denn immerhin durften sie die Kult-Rocker TORFROCK auf jeder ihrer Touren zwischen den Jahren 2013 und 2017 begleiten.
Warum die Kombination beider Bands über all die Jahre hinweg so gut funktioniert hat, versteht man schon beim Opener und Titeltrack des ersten Silberlings recht schnell, denn neben den deutschen Texten teilt der Vierer mit Klaus Büchner & Co. auch einen ganz eigentümlichen Sinn für Humor. Die Story über die Steinzeitbraut 'Ahugahagahu' oder auch Texte von Songs wie 'Kreidler Flott' oder 'Kein Problem' sind für TORFROCK-Fans sicher gefundenes Fressen und sorgen zugegeben für den ein oder anderen Lacher. An anderer Stelle überfällt mich allerdings ob der oftmals platten Wortspiele doch immer wieder eine gewisse Fremdscham. Solche Reim-Spielereien hat man bei anderen Vertretern wie etwa dem grandiosen STOPPOK in deutscher Sprache schon viel besser gehört.
Ähnlich durchwachsen sieht die Ausbeute leider auch bei der musikalischen Bestandausaufnahme aus, denn für jedes ordentliche Riff gibt es immer wieder auch Passagen, wo der Hörer ungewollt den Kopf schütteln muss. So wird beispielsweise das feine Slide-Gitarrenspiel in 'Satz mit X' schnell durch die leicht verstimmten Gesänge im Chorus wieder egalisiert. Gleiches gilt auch für den ordentlichen Rocker 'Transfinanziell', dessen Rock-Riff ebenfalls wieder von einer unterdurchschnittlichen Leistung hinter dem Mikro untergraben wird. Generell fällt mit zunehmender Spielzeit auf, dass das Niveau immer dann durchsackt, wenn die Jungs gemeinsam hinters Mikro treten und einfach nicht die richtigen Töne für die jeweiligen Harmonien treffen.
Unter dem Strich ist "Ahugahagahu" wohl eher etwas für eingefleischte TORFROCK-Fans, die schiefe Chöre und platte Wortwitze für das Qualitätsmerkmal einer Platte halten. Musikalische Puristen werden mit der Scheibe aber wohl nicht warm werden, dafür ist die Darbietung insgesamt einfach zu schwach.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs