MAYLENE AND THE SONS OF DISASTER - II
Mehr über Maylene And The Sons Of Disaster
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Ferret/Soulfood
- Release:
- 06.04.2007
- Memories Of The Grove
- Dry The River
- Plenty Strong And Plenty Wrong
- Darkest Of Kin
- Raised By The Tide
- Wylie
- Death Is An Alcoholic
- Everyone Needs A Hasting
- Don't Ever Cross A Trowell
- Tale Of The Runaways
- The Day Hell Broke Loose At Sicard Hollow
Was erwartet man bei 'ner Band unter Beteiligung des Ex-UNDEROATH-Sängers Dallas Taylor? Im Normalfall Hüftjeans tragende Typen, die nicht die zeitloseste Musik unter der Sonne fabrizieren. Was bekommt man aber? MAYLENE AND THE SONS OF DISASTER, sechs ungewaschene Kollegen mit strähnigen Haaren (zwei davon zusätzlich mit Plauze), die räudigen und ziemlich kickenden Hardrock mit sumpfigem Südstaaten-Feeling runterschrubben und damit Taylors ehemalige Zielgruppe in Scharen und ohne Wiederkehr aufs Klo treiben werden.
Die Jungs verschließen sich auf "II" allem Angesagten, haben sich ein schönes Gangster-Textkonzept zurechtgelegt, das die Dreißiger aufleben lässt und sich angenehm von den Pick-up/Ich-bin-der-geilste-Stecher-Klischees abhebt, und zielen mit ihren Songs direkt aufs Tanzbein. Um dabei richtig Druck machen zu können, rücken sie gleich mit drei Gitarren an, was es natürlich nicht zwangsläufig bräuchte (wie bei MAIDEN auch), dem Coolness-Faktor allerdings durchaus zuträglich ist. Aber ob mit zwei, drei oder zehn Gitarren ist letztlich auch egal, denn selbst wenn die Burschen ihre Saiten um den Hals hängen hätten, würden die Nummern wahrscheinlich noch rocken. Die allesamt rotzigen 'Memories Of The Grove', 'Wylie' und 'Darkest Of Kin' eignen sich hervorragend, um in 'ner runtergekommenen Bar irgendwo im amerikanischen Niemandsland 'ne zünftige Schlägerei anzuzetteln oder zu testen, wie viel Alk in möglichst kurzer Zeit reingeht. Wahlweise kann man das Ganze natürlich auch in "Uschis Eckkneipe" in Wanne-Eickel abziehen, wo zumindest Cowboystiefel gesichtet werden könnten; die Atmosphäre wäre trotzdem nicht dieselbe. Etwaige Verletzungen, die man sich bei dieser Aktion zuzieht, kann man nachher übrigens zu den Klängen der starken Fernweh-Ballade 'Tale Of The Runaways' und des ebenfalls ruhigen Schlusspunkts 'The Day Hell Broke Loose At Sicard Hollow' begutachten.
Zur Unschlagbarkeit fehlt MAYLENE AND THE SONS OF DISASTER bzw. Dallas Taylor im Speziellen nur noch der Mut, die Röhrkreisch-Whiskey-Vocals in, sagen wir, vier anstatt zwei der viehisch lostrabenden Rocker zugunsten klar geschmetterter Refrains zurückzufahren. Die beiden Repeat-Tasten-Killer 'Dry The River' und 'Death Is An Alcoholic' werde ich definitiv auf dem Zettel haben, wenn es Ende des Jahres gilt, die zwanzig Tracks 2007 auszuwählen; da lege ich mich einfach schon mal fest, obwohl noch jede Menge Schmackhaftes ansteht. Wie auch immer: Kurzweilige Songs mit mächtig Dampf und viel Schmutz ergeben 'ne klare Kaufempfehlung für "II"!
Anspieltipps: Dry The River, Death Is An Alcoholic, Darkest Of Kin
- Redakteur:
- Oliver Schneider