MANIC SINNERS - King Of The Badlands
Mehr über Manic Sinners
- Genre:
- Melodic / Hard / Heavy Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Frontiers Music s.r.l. / Soulfood
- Release:
- 18.02.2022
- Drifters Union
- King Of The Badlands
- Anastasia
- Ball And Chain
- Under The Gun
- Out For Blood
- Carousel
- Nobody Moves
- Play To Lose
- Crimson Queen
- A Million Miles
- Down In Flames
Keine Kings zwar, aber keineswegs reif für die "Badlands".
Zugegeben, ein Hingucker ist dieses Album nicht gerade geworden. Doch der Titel klingt verheißungsvoll, auch wenn die Band wohl doch keine Hommage an Mike Howe damit offeriert. Vollends unbekannt dürfte der Formation das Werk von METAL CHURCH aber dennoch nicht sein. Zumindest ansatzweise lassen sich nämlich sehr wohl Querverweise ausmachen, und zwar von den Gitarrenmelodien her, die bei 'Out For Blood' und 'Crimson Queen', den beiden Instrumental-Nummern des Albums, auffallen.
Diese sind zwar wirklich gelungen, aber nicht unbedingt repräsentativ für den Mix aus melodischem und erdigem Hard Rock und einer gesunden Portion Metal, den MANIC SINNERS offeriert. Diese Jungs sind zwar hierzulande noch gänzlich unbekannt, in ihrer Heimat Rumänien dagegen genießt vor allem Drummer (und Keyboarder) Adrian Igrisan einen hervorragenden Ruf. Der Kerl ist nämlich auch bei CARGO, einer der bekanntesten Rockbands des Landes, tätig, und hat mit dieser Truppe schon jede Menge erfolgreicher Gigs in allen Größenordnungen absolviert. Auch Sänger Ovidiu Anton ist als Solokünstler in der Heimat bekannt und trat zudem 2016 für Rumänien beim "Eurovision Songcontest" an. Vervollständigt wird die - zum Zeitpunkt der Aufnahmen dieses Erstlingswerks als Trio fungierende - Formation von Toni Dijmarescu, der an sich als Studiomusiker und Produzent arbeitet und auf "King Of The Badlands" sowohl für sämtliche Gitarren wie auch für den Bass zuständig war.
Dass die drei Musiker Profis sind und ihr Handwerk beherrschen, merkt man dem Album an. Ebenso aber auch, dass sie etwas vom Songwriting verstehen, schließlich entpuppen sich einige der Tracks als echte Ohrwürmer. Völlig unabhängig davon, in welchem Härtegrad und welcher Heftigkeit der Vortrag auch aus den Boxen kommt. Das spricht zwar auch für den Abwechslungsreichtum, der diese Scheibe regiert, könnte allerdings auch zum Vorwurf führen, dass die Osteuropäer noch keine klare Linie gefunden haben.
Doch daraus sollte man den MANIC SINNERS in der Tat keinen Strick drehen, sind doch sowohl die fetzigen Hard/Heavy Rock-Nummern wie 'Drifters Union' oder der Titelsong gefällig und mitreißend, wie auch die balladesk angelegten Tracks wie 'Ball And Chain'. Als noch nicht wirklich fesselnd entpuppen sich dagegen die Versuche, Hymnen zu erschaffen. Vor allem das Melodic Rock/AOR durchflutete 'Anastasia' hat schlichtweg zu viel Kitsch abbekommen. Wesentlich besser kommen die im melodischen Hard Rock zu verortenden Songs 'Carousel' und 'Down In Flames' daher, die beide den Eindruck erwecken, die Jungs hätten sich auf eine Zeitreise ins L.A. der späteren 80er begeben.
Kein Überflieger also, aber eine zumindest solide Vorstellung, die MANIC SINNERS zwar nicht zum "King" macht, die Band aber davor bewahrt, in die journalistischen "Badlands" gedrängt zu werden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer