LYNCH, GEORGE - Kill All Control
Mehr über Lynch, George
- Genre:
- Hardrock/Melodic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Edel Recor (Edel)
- Release:
- 24.06.2011
- I Kill All Control
- Done
- Fly On The Wall
- Brand New Day
- Wicked Witch
- Voices In My Head
- Resurrect Your Soul
- Rattlesnare
- Sun
- Man On Fire
- My Own Enemy
- Son Of Scary
- Go It Alone
George Lynch auf Slashs' Pfaden. Fast.
George Lynch sollte jedem Achtziger-Fan ein Begriff sein. Immerhin hat er mit seiner damaligen Stammband DOKKEN im besagten Jahrzehnt ausschließlich Klassiker rausgehauen, um sich danach von der Band zu trennen und wieder dazu zu stoßen. Nach seinem Rauswurf hatte er den LYNCH MOB am Start, wobei "Wicked Sensation" und "Lynch Mob" die Klasse von DOKKEN halten konnten. Die experimentellere Ausrichtung von DOKKEN geht in erster Linie auf seine Kappe.
Nach dem 2009er "Smoke And Mirrors"-Werk mit Oni Logan am Mikro wandelt er auf Solopfaden und hat mit Marq Torien (BULLET BOYS), London LeGrand (BRIDES OF DESTRUCTION und SOULS OF WE), Will Martin (EARSHOT) und Keith St. John (MONTROSE) vier Sänger am Start, wobei jeder im Schnitt drei Songs stimmlich veredelt. Im Gegensatz zu Slashs' selbstbetiteltem Dreher, wo ebenfalls dreizehn Tracks am Start waren und auf jedem Track ein anderer Sänger, ist der musikalische Rahmen auf "Kill All Control" enger gesteckt, was jedoch der Qualität und und dem Abwechsreichtum nicht weniger entgegen kommt.
George Lynch ist ein Gitarrist, der mit der Zeit geht. Das kann man mögen oder nicht, doch muss ihm zugute halten, dass er viele aktuelle Strömungen in sein Spiel einbettet. Gerade diese Tatsache macht "Kill All Control" zu einer spannenden Angelegenheit, da die DOKKEN- und LYNCH MOB-Anleihen in die Jetztzeit transportiert werden. Natürlich sind Soli bei allen Tracks ein MUSS, doch im Gegensatz zu YNGWIE MALMSTEEN steht bei Mr. Scary der Song im Mittelpunkt – und nicht das Gitarrensolo. Was die gesanglich Ausrichtung angeht, so ist Will Martin für die Midtempo-Tracks zuständig, Marq Torien intoniert die rockige Variante, London LeGrand die Balladen und zu guter Letzt Keith St. John für die Songs, die auf einem LYNCH MOB-Album stehen könnten.
Was die Songs im Einzelnen angeht, so sticht 'Voices In My Head' mit seinen ALICE IN CHAINS-Einflüssen hervor, was auch kein Wunder darstellt, da Mr. Cantrell an diesem Track beteiligt war. Von der Qualität her könnte er problemlos auf dem letzten genialen ALICE IN CHAINS-Werk "Black Gives Way To Blue" bestehen, nur mit dem Unterschied, dass das Gitarrensolo eindeutig Mr. Lynchs Handschrift trägt. Ansonsten können alle Tracks glänzen, bis auf 'Son Of Scary', welches die Fortsetzung von 'Mr. Scary' vom '87er DOKKEN-Klassiker "Back For The Attack" darstellt. Besonders hervorzuheben sind der Midtempo-Rocker 'Done', das epische 'Brand New Day', die Ballade 'Wicked Witch' und das treibende 'Resurrect Your Soul'.
Fans von DOKKEN und LYNCH MOB können bei "Kill All Control" nichts verkehrt machen. Auch wer mit dem Konzept des letzten Slash-Albums was anfangen konnte, sollte sich die Anspieltipps reinpfeifen.
Anspieltipps: Done, Brand New Day, Wicked Witch, Resurrect Your Soul, Voices In My Head
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tolga Karabagli