LUCY'S DOLL - Formular For Hate
Mehr über Lucy's Doll
- Genre:
- Alternative Metal
- Label:
- Twilight
- Release:
- 21.04.2006
- Collapsing Angles
- Not Screaming, Whispering
- What Do You Think Of Me Now
- Fighting With The Dead
- Lost And Cold
- Contaminate
- From These Hands
- Fortune Favours Noone
- Severed
- You Won't Bring Me Down
- Want To Be
Dieses australische Trio hat zwei Trümpfe in der Hand: Zum einen verstehen es LUCY'S DOLL, zwar minimalistische, aber dennoch sehr gelungene Intros zu schreiben (gleich der Opener beginnt mit einer tollen Gitarrenlinie, zu der sich ein Bass-Groove und später noch ein dezenter Schlagzeugpart von der tighten Felldrescherin Treen gesellen). Zum anderen verfügen sie mit Gitarrist Brenden über einen recht abwechslungsreichen Sänger, der in Kombination mit Basser Wes in den besten Momenten halbwegs spannende Duelle aus klarem tiefem Gesang und fiesem Gekeife abliefert.
Soweit, so gut. Nur leider wird auf "Formular For Hate" der Hass ziemlich groß geschrieben. Brenden beschränkt sich anfangs überwiegend auf ein für meinen Geschmack etwas zu hardcore-lastiges Gekreische, das im punkigen 'Not Screaming, Whispering' auch mal wie frisch aus der Klapsmühle klingt oder im vertrackten 'What Do You Think Of Me Now' einfach nur wirr rüberkommt und nicht so recht zu dem coolen Groove der Instrumente passen will. 'Fighting With The Dead' und 'From These Hands' werden wenigstens noch von einem einprägsamen Gitarrenthema durchzogen. Aber besser klingen eben die Songs, in denen der zwar nicht sehr facettenreiche, aber angenehm tiefe klare Gesang eine größere Rolle übernimmt, auch wenn sich die aufeinanderfolgenden Stücke 'Lost And Cold' und 'Contaminate' gleich schon wieder zu sehr ähneln. Das fast völlig ohne Screams auskommende 'Fortune Favours Noone' hat eine leicht hymnische Note, und 'Severed' (auch hier wieder ein extrem cooles Intro aus Bass und Cymbals) könnte man sogar als Ballade bezeichnen. Eine gesunde Mischung aus allem gibt es im letzten Track 'Want To Be', in dessen treibenden Schlagzeug-Rhythmus (einmal mehr Klasse, diese Frau) sich beide Gesangsarten und kurze ruhigere Zwischenparts mischen.
Insgesamt bietet diese Hass-Formel einen ziemlich verfahrenen Mix aus Thrash, Hardcore, Nu Metal, Rock und einer Spur Grunge, der einfach zu viel des Guten ist. Ich empfehle, sich künftig mehr auf die ruhigere Seite zu konzentrieren und diese mit etwas Aggression zu würzen als umgekehrt. Ab der Mitte des Albums sind LUCY'S DOLL nämlich gar nicht mal so übel.
Anspieltipps: Lost And Cold, Fortune Favours Noone, Severed, Want To Be
- Redakteur:
- Elke Huber