LOW LOWS, THE - Shining Violence
Mehr über Low Lows, The
- Genre:
- PsychCountryFolkAmericana
- Label:
- Monotreme Records / Cargo
- Release:
- 07.03.2008
- Sparrows
- Raining In Eva
- Modern Romance
- Elizabeth Pier
- Tigers
- Disappearer
- Five Ways I Didn't Die
- It May Be Low
- Honey
Ein ganzes Dutzend Musiker hat sich zusammengetan und ein Album für Mücken gemacht. Ja, die Viecher, die in Abendhitzen die restliche Welt terrorisieren. THE LOW LOWS sind eigentlich nur vier, nein drei, Lily Wolfe schreibt hauptsächlich Filmmusiken, ist nur zur Aushilfe da. Wer den Erfolg der BAND OF HORSES letztes Jahr etwas verfolgt hat, wird sich auch diese Truppe hier vorstellen können: da gibt es Bärte, Aufdruckshirts, Unterarmtatoos, leere Augehöhlen, aus denen warme Weinschorlen hämisch lachen, viel Schweiß im Hosenbund und jede Menge Jazz. Die Instrumentierung in 'Raining In Eva' bestätigt: hier sind Ästheten am Werk. Nachdem sich der Öffner des Albums fast GRANDADDY ins Gehör zwängt, wallt der zweite Beitrag wie ein warmer Wind durchs Dinkelfeld. Die Grannen streifen die Wangen, denn wir knien darinnen. Hier geht kein Beitrag wie ein Prohibitionspferd durch, gemach, gemach winden sich Parker Noons und Daniel Rickards Stimmen, wanden sie sich in Weltschmerz.
In der Gesamtheit wirkt "Shining Violence" recht niederdrückend, erinnert an depressivere WOVEN HAND, wenn die heimische Wüste mal wieder alles niederhitzt. Deshalb auch die Mücken, anfangs als Kompliment gedacht, schwirren die vielen kleinen Piepse und Wawa-whoos zu penetrant weinerisch um Ohr und Befinden. Americana und Folk in allen Ehren, da muss aber schon einiges passieren, daß wir hier weinend mitnicken. Die Musik schrammt an Erhabenheit vorbei, eben weil die getretenen Pfade nicht verlassen werden. Slow Country auch in allen Ehren, aber dafür bin ich einfach noch zu jung. Ich winke nicht und verlasse die Ranch, trete auf die toten Bienen und erschlage jede Mücke. Das Heulen der THE LOW LOWS wird mich begleiten.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben