LOST SOUL - Ubermensch (Death Of God)
Mehr über Lost Soul
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Osmose
- The Dawn
- No Salvation
- Beast Rising
- The Source Of Thee
- Incinerate
- To The New Light
- Soul Hunger
- Lords Of Endeavours
- Apeiron
- Adoration Of Violet
- The Crown
Cheavy Metal from Poland – aber diesmal nicht von unser aller Lieblingsband SYNKROBUM, sondern von LOST SOUL, die angetreten sind den verwaisten Ton der polnischen Metal-Kings einzunehmen. Vom Cover-Artwork übers Bandlogo bis hin zum aus "Also sprach Zarathustra" entnommenen Albumtitel schreit einem dieses Album entgegen, es sei klassischer Death Metal. Man soll die Platte ja nicht vor dem Hören loben, aber hier ist tatsächlich drin, was drauf steht. Und im Gegensatz zum Titel, für den sich LOST SOUL dringend einen Umlaut schnorren sollten (können sie vielleicht bei MÖTLEY CRÜE oder DESTRÖYER 666 günstig erwerben) hat die Mucke echt Hand und Fuß.
Wenn schon traditioneller Death Metal, dann bitte so. Im Stile von Meilensteinen vergangener Tage wie OBITUARY's "Slowly We Rot" oder ENTOMBED's legendärem Monument "Left Hand Path" wird hier im Überschalltempo drauflosgeholzt, was das Zeug hält. Mag dieser wirklich traditionelle Death heutzutage vielleicht altbacken klingen, die Songs sind frisch, abwechslungsreich, haben Druck und wenn das Gebolze gerade droht langweilig zu werden, kommen plötzliche Backgroundchöre und Synthie-Orgel-Einlagen dazu, die das Ganze auflockern. Hinzu kommen abgefahrene Ideen wie das plötzliche Verändern der Lautstärke als Stilmittel in 'Soul Hunger'. Ich weigere mich jedenfalls zu glauben, dass ein so brutaler Lautstärkewechsel ein simpler Fehler im Mix ist, außerdem kommt er dafür einfach zu passend.
Schade nur, dass bei der ansonsten tadellosen Produktion dieses Albums das Schlagzeug so schmerzlich vernachlässigt wurde, es kommt wenig dreidimensional und drucklos herüber, kann nicht wirklich einen Klangraum aufbauen, klingt eher wie eine Luftpistole als wie ein Donnerschlag.
Alles in allem eine Todesscheibe, die sich weder vor der nationalen Konkurrenz von VADER und Co., noch vor der internationalen Death-Elite verstecken muss. 'Incinerate' hat sogar beinahe das Zeug ein Klassiker wie VADER's 'Litany' zu werden, auch wenn ein popularitätsfördernder Mitgröhlpart wie "THIS IS WHAT YOU MEAN TO ME" schmerzlich fehlt. Trotzdem eine echtem Empfehlung für jeden Death Metal-Fan und beinahe schon ein Pflichtkauf für Polenmetal-Freaks.
Wer vom bekanntermaßen Philosophie studierenden Autor allerdings ein paar erhellende Worte zum Zusammenhang zwischen Lyrics und Nietzsche gehofft hat, der muss sich leider enttäuscht sehen, denn Lyrics liegen mir keine vor und: "Wenn man keine Ahnung hat – einfach mal Fresse halten" (Dieter Nuhr).
Anspieltipps: Incinerate, Soul Hunger, The One You Seek
- Redakteur:
- Philipp von dem Knesebeck