LIZZY BORDEN - Appointment With Death
Mehr über Lizzy Borden
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 02.11.2007
- Abnormal
- Appointment With Death
- Live Forever
- Bloody Tears
- The Death Of Love
- Tomorrow Never Comes
- Under Your Sky
- Perfect World (I Don't Wanna Live)
- Somerthin's Crawlin
- (We Are) The Only Ones
- The Darker Side
Im Lager der US-Metal-Legende LIZZY BORDEN scheint mittlerweile eine ähnliche Arbeitsmentalität wie bei METALLICA zu herrschen - nur eben mit dem Unterschied, dass man sich beim Nachahmer des berüchtigten Axtmörders nie so wirklich sicher sein konnte, ob er auch wirklich eines Tages noch einmal im Studio landen wird. Sieben Jahre nach dem ganz ordentlichen, sicher aber nicht überragenden "Deal With The Devil" straft die Band uns nun aber Lügen. LIZZY BORDEN haben tatsächlich ein neues Studioalbum am Start und wecken die Hoffnung, DAS Comeback-Werk des Jahres verpasst zu bekommen. Doch leider hat es letztendlich doch nicht sollen sein.
"Appointment With Death", so der Titel der frisch gepressten Scheibe, sollte zwar fairerweise nicht an den Meilensteinen der Achtziger gemessen werden, sollte aber alleine unter Berücksichtigung der bisherigen Meisterstücke zumindest ein gewisses Niveau halten, das den Kultstatus dieser Band nach wie vor rechtfertigt. Indes ist die Platte gerade in der ersten Hälfte mit einer ganzen Palette durchschnittlicher Ware gefüllt worden, unter der sich nur partiell einige Momente festmachen lassen, in denen zumindest die Gitarrenarbeit löblich zu erwähnen ist.
Hinsichtlich des Songwritings hat sich das Quartett aber keinesfalls mit Ruhm bekleckert. Fast schon langweilig ist das Gros der Arrangements, respektive die Effizienz der Melodien. Schon im flotteren Titelstück patzt man mit ermüdenden Wiederholungen, wohingegen die Refrains in 'Live Forever' und 'The Death Of Love' überhaupt nichts Brauchbares bieten. Eine leichte Wende löst das akzeptable 'Under Your Skin' aus und leitet im Folgenden mit 'Perfect World' und '(We Are) The Only Ones' zumindest mal eine kurze Phase besserer, melodiöser Kost ein. Selbst die balladeskeren Stücke wie 'The Darker Side' sowie der Hidden Track in direkter Folge zeugen von nicht gänzlich verlorenen kompositorischen Fähigkeiten, können den zwiespältigen Gesamteindruck jedoch schlussendlich nur geringfügig relativieren.
Insofern ist "Apoointment With Death" in gewissem Sinne eine noch schwächere Variante von "Deal With The Devil", was sich aus der deutlich geringeren Hitdichte und den teils sogar einschläfernden Darbietungen ableiten lässt. Master Borden darf sich bei seinem Gitarristen Ira Black sogar dafür bedanken, dass zumindest in Teilen noch gerettet wurde, was zu retten war. Wäre die Gitarrenarbeit nämlich nicht über weite Strecken überragend, wäre meinerseits der Wunsch aufgekommen, der Bandleader würde den Albumtitel ernst nehmen und das Projekt zu Grabe tragen. Es wäre nämlich wirklich ein mittelschweres Desaster, müsste man den guten Namen LIZZY BORDEN im Herbst der Karriere noch mit unnötigem Schmutz beflecken!
Anspieltipps: The Dark Side, Perfect World (I Don't Wanna Live)
- Redakteur:
- Björn Backes