LIVE - Mental Jewelry (25th Birthday Edition)
Mehr über Live
- Genre:
- Alternative Rock
- Label:
- Radioactive (Universal)
- Release:
- 11.08.2017
- Pain Lies On The Riverside
- Operation Spirit (The Tyranny Of Tradition)
- The Beauty Of Gray
- Brothers Unaware
- Tired Of "Me"
- Mirror Song
- Waterboy
- Take My Anthem
- You Are The World
- Good Pain
- Mother Earth Is A Vicious Crowd
- 10,000 Years (Peace Is Now)
- Born Branded
- Pain Lies On The Riverside (Remix)
- Negation
- Heaven Wore A Shirt
- Show Intro
- Waterboy
- Take My Anthem
- Pain Lies On The Riverside
- Susquehanna
- Negation
- You Are The World
- Tired Of "Me"
- Heaven Wore A Shirt
- Operation Spirit (The Tyranny Of Tradition)
- Good Pain
- The Beauty Of Gray
- 10,000 Years (Peace Is Now)
Happy Birthday!
Wenn man über die Band LIVE spricht, geht es fast immer um die Erfolgsalben "Throwing Copper" (1994, alleine in den USA acht Millionen Mal verkauft), "Secret Samadhi" (1997) oder "The Distance To Here" (1999). Ja, LIVE war in den Neunzigern in den USA eine der ganz großen Nummern. Doch im Grunde war die Band global eine echte Marke. Australien, die Niederlande, Kanada, Norwegen, Belgien... die Liste der Länder, wo es mindestens ein Nummer-Eins-Album gab, lässt sich sogar noch verlängern. Nur in Deutschland hat die Truppe nie so gezündet, warum auch immer.
Ein wenig geht dabei das Debütalbum "Mental Jewelry" aus dem Jahr 1991 etwas unter. Bei der Band selbst aber offensichtlich nicht, denn nach der Reunion mit Ed Kowalczyk im vergangenen Jahr, wird jetzt dieses Debütalbum als Deluxe-Edition noch einmal aufgelegt.
Und "Mental Jewelry" unterscheidet sich auch noch sehr deutlich vom späteren Material der Band. Klar, da ist die charismatische Stimme Kowalczyks, die es jedem Kenner der Band leichtmachen dürfte, hier die Band zuzuordnen, doch die Gitarren werden fast ausschließlich unverzerrt gespielt, was dem Album immer so ein wenig einen Touch gibt, als sei es ein hart rockendes Akustik-Album. Ist es nicht, aber der Effekt ist halt nicht von der Hand zu weisen.
Das ganze funktioniert ganz hervorragend mit den energetischen Songs wie der ersten Single 'Operation Spirit (The Tyranny Of Tradition)' oder dem eher flotten 'Waterboy'. Das herrlich eingängige 'Pain Lies On The Riverside' und vor allem das auch textlich absolut überragende 'The Beauty Of Gray' sind dann die Höhepunkte eines durch und durch spannenden Werkes.
Aber klar, Bandkenner wissen das alles schon lange. Als Bonus gibt es auf dieser Edition noch die zwei nicht auf dem Album enthaltenen Songs der EP "Four Songs", 'Negation' und 'Heaven Wore A Shirt', die bislang unveröffentlichte Nummer 'Born Branded' aus den damaligen Aufnahmesessions und einen Remix von 'Pain Lies On The Riverside'. Das ist schon mal ein lohnenswerter Bonus. Auf der zweiten Disk gibt es dann ein Konzert aus dem Jahr 1992, das nicht nur beinahe das gesamte "Mental Jewelry"-Material und zwei Songs von "Four Songs" enthält, sondern darüberhinaus mit 'Susquehanna' eine Nummer aus den "Throwing Copper"-Sessions, die es weder auf das Album noch sonst auf eine mir bekannte Veröffentlichung der Band geschafft hat. Und ich kenne recht viele.
'Born Branded' ist dabei eine schöne, eindringliche Ballade, die mir hervorragend gefällt, allerdings nicht wirklich zum Rest des Albums gepasst hätte. Von daher ist es schon verständlich, dass der Song es damals nicht aufs Album geschafft hat. Bei 'Susquehanna' merkt man schon, dass sich die Band auf dem Folgealbum etwas verändern würde, denn der Song atmet dank seiner Dynamik schon viel "Throwing Copper"-Geist.
Doch überhaupt ist das Live-Album ein echter Anreiz. Viele Live-Alben von LIVE gibt es nämlich nicht (das offizielle Bootleg "Radiant Sea" und die DVD/CD-Kombi "Live From The Paradiso"), vor allem aber keine aus der Hochzeit des Quartetts, so dass dieser Gig zumindest eine Idee vermittelt, wie LIVE in den frühen Neunzigern auf der Bühne klang.
Fans der Band werden diese Geburtstagsversion also schon deshalb einpacken müssen. Wer mit LIVE noch so gar nicht vertraut ist, kann ruhig hiermit anfangen. Vielleicht nicht das beste Album des Vierers, aber ein verdammt großartiges Werk.
- Redakteur:
- Peter Kubaschk