LEVIATHAN (D) - Beyound The Gates Of Imagination
Beyound The Gates Of Imagination
Mehr über Leviathan (D)
- Genre:
- (Progressive) Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Bret-Hard Records / SAOL / H´Art
- Release:
- 25.01.2013
- The Crescent Moon
- The Rising Darkness
- The Sacred Fire
- The Restless Wind
- Elysium
- Towards The Storm
- When Only Despair Remains
- Last Lough At My Existence
- A Symphony For No Tomorrow
22.01.2013 | 07:28
Anspieltipps: The Restless Wind, Towards The Storm
Melodic Death Metal, dessen progressive Anwandlungen leider etwas über das Ziel hinausschießen
Mit "Beyound The Gates Of Imagination Part II" veröffentlichen die Bonner Melo-Death-Metaller LEVIATHAN ihr jetzt zweites Album. Dieses ist der zweite und finale Teil eines Konzepts, welches schon das erste Album in Anspruch nahm. Hinzu kommt zudem das Demo "From The Desolate Inside", welches 2010 Demo des Monats im Metal Hammer wurde. Wer jetzt aber eine Doppel-CD oder zumindest einen brechend vollen Silberling erwartet wird enttäuscht werden. Das eigentliche Album bringt es gerade mal auf 23 Minuten, um das Demo aufgestockt, kommen knapp 50 Minuten zusammen.
Doch widmen wir uns der Musik selber. Das neue Liedgut wird subsumiert unter dem Titel "Teil 1: The Aeons Torn“ dargeboten und besteht aus fünf Stücken, welche alle aus mehreren, voneinander zu trennenden Abschnitten, bestehen. Womit die Probleme auch schon anfangen. Entsprechend des Konzepts-Charakters und der erwähnten Mehrteiligkeit schielt man offensichtlich in Richtung Progressivität, die sich vor allem darin ausdrückt, dass man in vergleichsweise kurzen Stücken nahezu ohne Wiederholung die Motive aufeinander folgen lässt, laut mit leise abwechselt, langsam mit schnell, akustisch mit elektronisch. Die einzelnen Versatzstücke mögen dabei gar nicht mal so übel sein, können aber aufgrund des schieren Vorbeirauschens nicht wirklich ihre potentielle Wirkung entfalten. Stilistisch bewegt man sich mal nahe an der Göteborger Schule, so erinnert 'The Sacred Fire' vom Riffing her teilweise stark an IN FLAMES und auch das Organ des Sängers erinnert an das von Anders Fridén. In 'The Crescent Moon' dürfte in Sachen Melodieführung der omnipräsenten Lead Gitarre eher Finnland, z.B. WINTERSUN, Pate gestanden haben, wobei man allerdings nicht in Richtung Virtuosität schielt. Da schiebt man doch viel lieber ein folkig anmutendes Motiv ein oder fährt ganz auf eine akustische Besetzung zurück. Erst mit dem vierten Stück 'The Restless Wind' geht das Konzept wirklich auf. Vielleicht – ironischerweise – weil es das längste Stück ist und sich stimmungstechnisch von einer folkloristischen Atmosphäre langsam in Richtung düstere Gefilde schiebt. Der erste Teil des Albums wird von 'Elysium' beschlossen, einem größtenteils akustischen Stück, welches – dem Titel entsprechend – mediterranes Flair verströmt, mit späterhin ansprechender Akustikgitarre aufwartet und als Instrumental vollauf überzeugen würde, währe da nicht der eher nervtötende Gesang, welcher zwar nicht unsauber, dafür aber unsicher intoniert ist.
Einen viel positiveren Eindruck macht das Demo, das sich anschließt. Die Songstrukturen fallen deutlich konventioneller aus, einzelne Abschnitte bleiben hängen und können wiedererkannt werden und die Stücke sind im Schnitt länger als auf dem neuen Album, was hier eine höhere Eingängigkeit bewirkt. Die Songs sind alle nicht herausragend, werden aber passioniert vorgetragen und wissen durchaus zu gefallen. Nur in 'A Symphonie For No Tomorrow' übertreibt man es etwas mit der Länge. Alle vier Stücke des Demos sind ziemlich durchgängig im Uptempo-Bereich angesiedelt, geboten wird schöner Melodic Death Metal mit Power-Metal-Einflüssen, überflüssiger Klargesang ist noch nicht vorhanden. Die Leadgitarre ist mit zahlreichen kleinen Einwürfen und ausgedehnten Soli wesentlich präsenter als auf dem neuen Album und versieht die Stücke mit einigen schönen Licks. Besonders 'Towards The Storm' und 'A Symphonie For No Tomorrow' glänzen mit schönen, folkloristischen Melodien, weswegen man etwas an eine Version ELUVEITIEs ohne Folk-Instrumente und mit latent orchestralen Keyboards an ein, zwei Stellen erinnert. Das ist nicht alles 100% sauber gespielt, hat aber nichtsdestotrotz Hand und Fuß und rechtfertigt alle positiven Kritiken beim damaligen Erscheinen, insbesondere für ein Demo. Zumal der Sound des remasterten Demos besser erscheint als der des neuen Albums, dessen Schlagzeug (insbesondere die Snare) in meinen Ohren stark nach Keksdose klingt.
LEVIATHAN bemühen sich auf "Beyound The Gates Of Imagination Pt II.“ sichtlich um Abwechslung, was aber in der Hinsicht nach hinten losgeht, als das Song-Teile zu wenig stringent aufeinander folgen und die Bestandteile für sich genommen auch nicht immer das Wahre sind. Zumal die ersten Stücke – wohl dem Konzept entsprechend – wie eines durchlaufen. Das alles ist kompetent eingespielt und enthält sehr gute Parts, weiss aber als Ganzes nicht so recht zu überzeugen. Das angehängte Demo ist in dieser Hinsicht viel schlüssiger und angenehmer zu hören. Die Veränderungen im Bandsound sind klar zu hören, gereichen LEVIATHAN aber selten zum Vorteil. Die Tatsache, dass man gerade einmal ein Jahr nach dem Debüt das zweite Album veröffentlicht, das noch gestreckt werden muss, hinzugenommen, lässt das Album wie einen Schnellschuss wirken. Das wiederveröffentlichte Demo rettet dem ganzen Album einige Punkte und LEVIATHAN sollten hiernach noch mal über eine schlüssigere Abstimmung zwischen Konzept und Musik nachdenken.
Doch widmen wir uns der Musik selber. Das neue Liedgut wird subsumiert unter dem Titel "Teil 1: The Aeons Torn“ dargeboten und besteht aus fünf Stücken, welche alle aus mehreren, voneinander zu trennenden Abschnitten, bestehen. Womit die Probleme auch schon anfangen. Entsprechend des Konzepts-Charakters und der erwähnten Mehrteiligkeit schielt man offensichtlich in Richtung Progressivität, die sich vor allem darin ausdrückt, dass man in vergleichsweise kurzen Stücken nahezu ohne Wiederholung die Motive aufeinander folgen lässt, laut mit leise abwechselt, langsam mit schnell, akustisch mit elektronisch. Die einzelnen Versatzstücke mögen dabei gar nicht mal so übel sein, können aber aufgrund des schieren Vorbeirauschens nicht wirklich ihre potentielle Wirkung entfalten. Stilistisch bewegt man sich mal nahe an der Göteborger Schule, so erinnert 'The Sacred Fire' vom Riffing her teilweise stark an IN FLAMES und auch das Organ des Sängers erinnert an das von Anders Fridén. In 'The Crescent Moon' dürfte in Sachen Melodieführung der omnipräsenten Lead Gitarre eher Finnland, z.B. WINTERSUN, Pate gestanden haben, wobei man allerdings nicht in Richtung Virtuosität schielt. Da schiebt man doch viel lieber ein folkig anmutendes Motiv ein oder fährt ganz auf eine akustische Besetzung zurück. Erst mit dem vierten Stück 'The Restless Wind' geht das Konzept wirklich auf. Vielleicht – ironischerweise – weil es das längste Stück ist und sich stimmungstechnisch von einer folkloristischen Atmosphäre langsam in Richtung düstere Gefilde schiebt. Der erste Teil des Albums wird von 'Elysium' beschlossen, einem größtenteils akustischen Stück, welches – dem Titel entsprechend – mediterranes Flair verströmt, mit späterhin ansprechender Akustikgitarre aufwartet und als Instrumental vollauf überzeugen würde, währe da nicht der eher nervtötende Gesang, welcher zwar nicht unsauber, dafür aber unsicher intoniert ist.
Einen viel positiveren Eindruck macht das Demo, das sich anschließt. Die Songstrukturen fallen deutlich konventioneller aus, einzelne Abschnitte bleiben hängen und können wiedererkannt werden und die Stücke sind im Schnitt länger als auf dem neuen Album, was hier eine höhere Eingängigkeit bewirkt. Die Songs sind alle nicht herausragend, werden aber passioniert vorgetragen und wissen durchaus zu gefallen. Nur in 'A Symphonie For No Tomorrow' übertreibt man es etwas mit der Länge. Alle vier Stücke des Demos sind ziemlich durchgängig im Uptempo-Bereich angesiedelt, geboten wird schöner Melodic Death Metal mit Power-Metal-Einflüssen, überflüssiger Klargesang ist noch nicht vorhanden. Die Leadgitarre ist mit zahlreichen kleinen Einwürfen und ausgedehnten Soli wesentlich präsenter als auf dem neuen Album und versieht die Stücke mit einigen schönen Licks. Besonders 'Towards The Storm' und 'A Symphonie For No Tomorrow' glänzen mit schönen, folkloristischen Melodien, weswegen man etwas an eine Version ELUVEITIEs ohne Folk-Instrumente und mit latent orchestralen Keyboards an ein, zwei Stellen erinnert. Das ist nicht alles 100% sauber gespielt, hat aber nichtsdestotrotz Hand und Fuß und rechtfertigt alle positiven Kritiken beim damaligen Erscheinen, insbesondere für ein Demo. Zumal der Sound des remasterten Demos besser erscheint als der des neuen Albums, dessen Schlagzeug (insbesondere die Snare) in meinen Ohren stark nach Keksdose klingt.
LEVIATHAN bemühen sich auf "Beyound The Gates Of Imagination Pt II.“ sichtlich um Abwechslung, was aber in der Hinsicht nach hinten losgeht, als das Song-Teile zu wenig stringent aufeinander folgen und die Bestandteile für sich genommen auch nicht immer das Wahre sind. Zumal die ersten Stücke – wohl dem Konzept entsprechend – wie eines durchlaufen. Das alles ist kompetent eingespielt und enthält sehr gute Parts, weiss aber als Ganzes nicht so recht zu überzeugen. Das angehängte Demo ist in dieser Hinsicht viel schlüssiger und angenehmer zu hören. Die Veränderungen im Bandsound sind klar zu hören, gereichen LEVIATHAN aber selten zum Vorteil. Die Tatsache, dass man gerade einmal ein Jahr nach dem Debüt das zweite Album veröffentlicht, das noch gestreckt werden muss, hinzugenommen, lässt das Album wie einen Schnellschuss wirken. Das wiederveröffentlichte Demo rettet dem ganzen Album einige Punkte und LEVIATHAN sollten hiernach noch mal über eine schlüssigere Abstimmung zwischen Konzept und Musik nachdenken.
Anspieltipps: The Restless Wind, Towards The Storm
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Christian Schwarzer