LEVEL 10 - Chapter 1
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2015
Mehr über Level 10
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Frontiers (Soulfood)
- Release:
- 23.01.2015
- Cry No More
- Soul Of A Warrior
- No Turning Back
- One Way Street
- Blasphemy
- Last Man On Earth
- Scream And Shout
- Voice Of The Wilderness
- All Hope Is Gone
- Demonized
- The Soul Is Eternal
- Forevermore
Hochwertiger Melodic Metal aus dem Frontiers-Haus.
Frontiers aus Italien hat sich ein Profil erarbeitet und gleichzeitig ein einengendes Korsett geschneidert. Oftmals weiß man genau, was man bekommt, und Überraschungen sind Mangelware. Gut dass mein Frontiers-Gen ziemlich ausgeprägt ist, denn ich freue mich noch immer auf deren neue Veröffentlichungen. Allerdings war ich gerade bei LEVEL 10 ein wenig hin- und hergerissen. Denn die Kombination der beiden Hauptmusiker klang mir dann doch eher suspekt.
Fangen wir mit dem deutschen Tausendsassa Mat Sinner an. Ich verfolge seine Karriere seit 1984, als er mit "Danger Zone" einen echten Knaller ablieferte. Seitdem sind wir uns immer mal begegnet, der blonde Gitarrist auf der Bühne, ich davor, beziehungsweise in den letzten Jahren eher am Bierstand. Irgendwie riss er mich nicht mehr vom Hocker, und mit PRIMAL FEAR konnte ich noch nie etwas anfangen, und das doch recht simpel gestrickte Gitarrenspiel des Süddeutschen fand ich immer etwas öde. Auf der anderen Seite steht da Russell Allen, der mit SYMPHONY X einige Klassiker des Progressive Metal eingeträllert hat. Schatten also und etwas Licht?
Ach was, nur dumme Vorurteile, weil ich einfach mit Mats letzten Sachen nicht so warm geworden bin. Denn auf "Chapter One" muss ich zugeben, dass sowohl Allen als auch die Gitarrenarbeit durchaus gut klingen. Klar, die typischen langen, einzelnen Akkorde Sinners, die mich regelmäßig eher langweilen, sind auch hier allgegenwärtig, aber nicht so dominant, dass die Songs zu sehr darunter leiden. Im Gegenteil, zusammen mit Roland Grapow als Gast gibt es sehr ordentliche Sechssaiter zu hören, beispielsweise im Solo und den Doppel-Leads von 'No Turning Back', um mal einen Anspieltipp zu geben.
Das Songwriting ist allerdings gelegentlich typisch Frontiers und könnte auch auf irgendeinem anderen Album des Labels stehen, das ja auch gerne mal Allstar-Projekte ins Leben ruft, um eben solche Scheiben wie das Debüt von LEVEL 10 zustande zu bringen. Solange die Qualität stimmt, macht mir das aber gar nichts aus. So gefällt mir auch "Chapter One" gut, obwohl ich anmerken möchte, dass der Herr Allen so langsam bei mir an den Sättigungspunkt kommt, da er doch in letzter Zeit eine ganze Menge Scheiben komplett eingesungen hat oder zumindest als Gast agierte, nämlich auf etwa eineinhalb Dutzend Scheiben seine Stimme ertönen ließ. In fünf Jahren.
Doch LEVEL 10 ist zu gut, um weiterzumeckern. Und Allen vor allem auch, daher: alles noch im grünen Bereich. Ich kann es noch hören, bin positiv überrascht von Mat Sinner und empfehle das Album den Melodic-Fans gerne.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger