LEO, FABRIZIO - Cutaway
Mehr über Leo, Fabrizio
- Genre:
- Instrumental Rock
- Label:
- Shrapnel/Mascot Records
- Release:
- 12.05.2006
- Total Eclipse
- Metal Bragalini
- Yeah Vinnie!
- Chat
- Mai Dire Blues
- Romilda
- Lonely But Not Forever
- AutoRegistriazioneCerebrale
- The Sabrina's Black Glasses
- Cyborg In Love
- Cutaway
- Black Man
- Giorgi House
- Illusion
- Depression
Fabrizio Leo seine Qualitäten als Gitarrist abzusprechen, wäre ein großer Fehler, denn an Talent mangelt es dem mailändischen Musiker auf keinen Fall. So gibt es auch auf seinem neuen Soloalbum "Cutaway" feine Griffbrettspielereien und massig genreübergreifende Sounds, in denen Leo sich ein ums andere Mal als äußerst filigraner Saitenakrobat in Szene setzen kann. Den Beweis, ein guter Songschreiber zu sein, bleibt der Italiener indes auf diesem Album noch zu großen Teilen schuldig. Obwohl der Mann nämlich in mehreren Genres gleichzeitig herumwildert, mangelt es den vierzehn Stücken auf "Cutaway" doch weitestgehend an Schwung.
Fabrizio Leo bemüht sich allerdings auch kaum darum, an diesem Missstand etwas zu ändern. In stoischer Ruhe lässt er seine Finger über die Bünde wandern und bedient sich dabei vorrangig im Hardrock-Bereich. So entstammen vor allem die satten Bass-Grooves und die feinen Soloeinlagen dem traditionellen Sektor, angereichert durch einige jazzige Parts, die deutlich Abwechslung bringen. Abseits davon bietet Mr. Leo allerdings viel zu viel abtörnendes Gefiedel, das speziell zu Beginn auch sehr kopflastig klingt. Nummern wie 'Yeah Vinnie!' oder das (nomen est omen) bluesige 'Mai Dire Blues' zeigen am deutlichsten auf, dass es dem Mann viel zu sehr an spontanen Momenten fehlt. Es gibt zwar so manches Break in den Arrangements jeder einzelnen Nummer zu hören, doch weil die Songs selber davon nie so richtig profitieren können und die Spannungskurve einen fast gleich bleibend linearen Verlauf einnimmt, ist das schon fast wieder belanglos. Nur einzelne Kompositionen entfliehen dem Standard, so zum Beispiel das ziemlich gut rockende 'AutoRegistriazioneCeloebrale' oder das gefühlvolle 'Giorgi House', die im Rahmen dieses Instrumental-Rock-Werkes noch recht annehmbar klingen. Doch diese Songs sind absolut die Ausnahme und zur Beseitigung der vorher entstandenen Monotonie kaum geeignet.
Lange Rede, kurzer Sinn: Instrumental-Alben generell: ja, Griffbrettakrobatik um ihrer selbst willen nein. Und da Letzteres verstärkt auf "Cutaway" zutrifft, kann man selbst als Verfechter des gesanglosen Gitarren-Rocks die Finger von dieser Platte lassen.
Anspieltipps: AutoRegistriazioneCelebrale, Black Man
- Redakteur:
- Björn Backes