LEICHENWETTER - Letzte Worte
Mehr über Leichenwetter
- Genre:
- Gothic Rock / Metal
- Label:
- Metal Axe Records
- Release:
- 31.01.2005
- Nur dich
- Letzte Worte
- Verführer
- Mutter
- Grenzen der Menschlichkeit
- Mondnacht
- Die schlesischen Weiber
- Weltende
- Im Nebel
- Schnitterlied
- Dort und hier
- Verführer (Club- und Radio-Mix)
- Nur dich - Allisone (Club- und Radio-Mix)
- Jenseits von Eden (Club- und Radio-Mix)
Das ist doch RAMMSTEIN, oder? Nein, es ist LEICHENWETTER, die mit "Letzte Worte" versuchen, auf der Welle des Erfolges mitzuschwimmen. Musste man aber deswegen den Gesang dermaßen offensichtlich kopieren (komischerweise nur beim Opener)? Wenn man schon eine ähnliche Stimme hat, hätte man wenigstens das rollende "R" weglassen können. Und ein Abklatsch wollen LEICHENWETTER mit Sicherheit nicht sein. Dass es auch anders geht, zeigt zum Beispiel das Titelstück 'Letzte Worte', das sehr authentisch rüberkommt.
Dies bleibt nicht der einzige gute Song, und LEICHENWETTER punkten mit jedem Durchlauf mehr. Eine drückende Produktion, schleppende Riffs, die sehr heavy rüberkommen, abwechslungsreiche elektronische Einlagen und ein Ohrwurmrefrain nach dem anderen, so kann es gehen. Dazu kommen noch interessante Dark-Pop-Klänge und Beats, die besonders gut mit den härteren Elementen kooperieren. Wenn dann auch noch wunderschöne Keyboards zum Einsatz kommen ('Grenzen der Menschheit'), kann man sich als Gotiker nicht viel mehr von einer deutschsprachigen Band wünschen.
Auch die Lyrics sind äußerst interessant, da sich die Band mit Werken von Heinrich Heine, Hermann Hesse oder Johann Wolfgang von Goethe auseinandersetzt.
Vielleicht fehlt ein kommerzieller Hit wie 'Engel', um ganz nach oben zu kommen. LEICHENWETTER sind aber auf dem richtigen Weg, wenn sie auf sich selbst achten und nicht versuchen, andere Bands zu kopieren, was mit dem Opener nämlich ziemlich daneben gegangen ist. Der Rest ist zweifelsohne guter Gothic Rock, den alle Fans von OOMPH! oder RAMMSTEIN antesten sollten. Mir als Power-Metal-Socke gehen natürlich die E-Drums auf den Sack, wer sich nicht daran stört und die ab und an vorkommenden RAMMSTEIN-Anleihen überhört, erhält ein klasse Gothic-Rock-Album aus Iserlohn, das nicht nur aufgrund des lyrischen Hintergrundes dazu einlädt, genauer hinzuhören.
Anspieltipps: Letzte Worte, Mutter, Grenzen der Menschheit
- Redakteur:
- Christian Hubert