LECTERN - Deheadment For Betrayal
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- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Via Nocturna
- Release:
- 30.03.2018
- Deheadment For Betrayal
- Placid Must Defunct
- Daedal of Thy Wrath Unchrist Altar
- Prowid As Gemel Confessors
- Leals Shalt Kill
- Perterb In Lamb Thronal
- Dogmatician Of Predicator
- Pamphlet Spawn At Gelid Crypt Satan
MORBID ANGELS im Geiste und nur Brutales im Sinn
Na gut, über die etwas eigentümlichen Songtitel wollen wir zunächst mal nicht reden - daran verschwendet man nach den ersten Blasts des neuen LECTERN-Albums ohnehin kaum mehr einen Gedanken. Vielmehr fragt man sich, wann jemals eine Band so nah an den mittleren MORBID ANGEL-Platten dran war wie diese Italiener. Auf "Deheadment For Betrayal" erweisen sich die Herren als handwerklich vielleicht noch nicht ganz so mutierte Flitzefinger wie die amerikanischen Death-Metal-Heroen, aber dennoch als fähige Schüler von Trey Azagthoth und seinen Mannen, die vor allem im groovigen Bereich so einiges bewirken können.
Nichtsdestotrotz ist die neue Scheibe in erster Linie ein technisches Todesblei-Album mit vielen kleinen verspielten Parts, die sich zwischen die extrem tief gestimmten Saiten aber erst einmal durchsetzen müssen. Denn "Deheadment For Betrayal" ist eine massive Walze, phasenweise ultrabrutal und durch die gewaltigen Growls von Bassist und Frontmann Fabio Bava noch einmal in ihrer Intensität gestärkt. Schon der alles anstoßende Titeltrack verheißt ein Fest für "Covenant"-Jünger, das mit wachsender Spieldauer immer mehr Zuschauer finden und am Ende mit so mancher Nackenverspannung enden dürfte. Wer bei "Placid Must Defunct" und "Provid As Gemel Confessors" nämlich nicht im Rhythmus bangt, darf sich nicht weiter Fan dieser Szene nennen.
Einzig in den flotteren Parts ist LECTERN noch nicht so ganz auf der Höhe, was sich unter anderem in 'Leals Shalt Kill' zeigt, einem doch recht ungestümen Brutalo-Vertreter, der den Qualitätsstandard der übrigen Nummern nicht halten kann. Mit 'Pamphlet Spawn At Gelid Crypt Satan' und 'Dogmatician Of Predicator' stehen im Anschluss aber gleich wieder zwei Brecher Spalier, die solche inhaltlichen Verlustmeldungen schnell wieder kaschieren.
Komischerweise ist die Lobby dieses Albums im World Wide Web nicht allzu groß, aber darum wollen wir hier nichts geben. "Deheadment For Betrayal" ist ein starkes Death-Metal-Album und insbesondere all jenen zu empfehlen, die die etwas langsameren MORBID ANGEL-Kompositionen am meisten lieben.
Anspieltipps: Pamphlet Spawn At Gelid Crypt SatanDeheadment Of Betrayal
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes