LEAFBLADE - The Kiss of Spirit and Flesh
Mehr über Leafblade
- Genre:
- Neo-Folk / Progressive
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Kscope (Edel)
- Release:
- 07.06.2013
- Bethlehem
- The Hollow Hills
- Sunset Hypnos
- Fuschia
- Oak Machine
- Thirteen
- Beneath a Woodland Moon
- Portrait
Traummalerisch und lautwandlerisch.
Den richtigen Soundtrack für einen warmen Sommerabend findet der geneigte Hörer bei LEAFBLADE. Das ist das Projekt von u.a. Dan Cavanagh (ANATHEMA), Sean Jude und Daniel Cardoso (auch ANATHEMA), der die Drums beisteuert. "The Kiss Of Spirit And Flesh" ist das neue Album, das jeden Fan von ruhigen progressiven Klängen und Träumer begeistern sollte.
Es ist ein akustisches Kleinod, dem wir hier begegnen. Während draußen die Welt hektisch vorbei rast, der Lärm der Zivilisation die Ohren vergiftet und alle nur daran denken, möglichst viele Dinge so schnell wie es geht zu erledigen, bildet LEAFBLADE den Gegenpol. Die Antithese zur postmodernen Effizient-Paranoia, von der jeder mal Urlaub braucht. Geküsst vom Geist der Muse wurden die Musiker, die uns dieses wunderschöne lange Wochenende bescheren. Selten habe ich in letzter Zeit ein entspannenderes, aber nie langweiliges Album gehört. Die zaghaften Gitarrenklänge, die gelegentlich von verzerrten Ausbrüchen heimgesucht werden, bescheren dieser Platte eine ganz eigene Magie im Geiste verträumten Neo-Folks. In diesen Klängen möchte ich baden, bis ich Hörhäute bekomme, um jeden Ton der Harmoniegesänge, der sanft angeschlagenen Akkorde und der tollen Melodien aufzusaugen.
Reicht es, wenn man ein Album als "einfach nur schön" deklariert? Das ist jedenfalls das, was ich die ganze Zeit im Kopf habe, wenn ich über mögliche Assoziationen nachdenke. Es würde auch keinen Spaß machen, diese fragilen Kompositionen aus ihren Angeln heben oder jeden Akkordwechsel analysieren zu wollen. Viel besser ist es, sich der Wohlfühlstimmung hinzugeben, die sich wie ein Spinnennetz sanft, dennoch fesselnd, über mich legt.
Wer kein autogenes Training oder Yoga mag, der benötigt die passende Musik zum Entspannen. Zum Gedanken vergessen, und zum Träumen. Wobei das eigentlich für jeden gilt, der nicht ausschließlich auf die brutale Death-Metal-Keule steht, sondern ein paar sehr talentierten Musikern dabei zuhören möchte, wie sie ihr Publikum auf ganz minimalistische Art und Weise in den Bann ziehen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Nils Macher