LAKE OF TEARS - Black Brick Road
Mehr über Lake Of Tears
- Genre:
- Gothic Rock
- Label:
- Sanctuary / Noise
- Release:
- 30.08.2004
- The Greymen
- Making Evenings
- Black Brick Road
- Dystopia
- The Organ
- A Trip With The Moon
- Sister Sinister
- Rainy Day Away
- Crazyman
Wow, was für ein Comeback! Nach dem von Bandkopf Daniel Brennare (v.,g.) im Alleingang eingespielten "The Neonai" aus dem Jahr 2002 ist dies das erste richtige Lebenszeichen der Truppe nach fünf Jahren. Desweiteren sind mit Mikael Larsson (b.) und Johan Oudhuis (dr.) die restlichen zwei Drittel der Originalbesetzung vertreten. Die drei Gothicrocker aus Schweden beehren uns mit einer CD, für die der Begriff "Gothic" viel zu eng gefasst ist. Stattdessen wird die Rockgeschichte der 60er bis zu modernen Elementen in knapp vierzig Minuten abgehandelt.
Allein die ersten vier Songs gehen wie Ohrenkriecher in die Lauscher und fressen sich bis zum Hirn durch. Der Opener 'The Greymen' weiß mit RAMMSTEIN-mäßigen Keys und einem genialem Gitarrensolo zu gefallen, das atmosphärische 'Making Evenings' glänzt mit einem dissonanten Solo, das Titelstück 'Black Brick Road' ist eine Hommage an DEEP PURPLE inklusive Ritchie-Blackmore-Solo und Jon-Lord-Hammondorgel und 'Dystopia' zu guter Letzt hat einen leichten Achtzigertouch und ist meiner Meinung nach die perfekte erste Singleauskopplung. Wenn bei diesem Lied in jeder Disco die Tanzfläche nicht überfüllt ist, weiß ich auch nicht mehr weiter.
Die verträumte Ballade 'The Organ' bietet die ideale Pause in der Mitte der CD, um sich von dem bisher abgefeuerten Hitfeuerwerk zu erholen. Doch keine Angst, mit dem NDW-mäßigen 'A Trip To The Moon' geht´s so weiter wie´s vorher aufgehört hat. Vor allem die Keys im Refrain sind absolut genial. 'Sister Sinister' ist meiner Meinung nach der einzige Ausfall auf der CD. Die Idee an sich, mit einer leicht erotisch angehauchten Frauenstimme einen Song zu versehen, ist okay, wirkt in dem Fall aber aufgesetzt. Das melancholische 'Rainy Day Away' hingegen fängt die Stimmung des Titels sehr gut ein und hat einen schönen schleppenden Beat. Das härteste Stück haben sich die Jungs für den Schluss aufgespart. Die Gitarren beim Anfangsriff von 'Crazyman' sind schon fast Nu-Metal-like, ansonsten ist von HENDRIX-Wah-Wah-Effekten und URIAH HEEP-Keys alles vertreten.
Ob die Jungs es wollten oder nicht: Sie haben ein schönes Tribut-Album eingespielt, das alles andere als verstaubt ist. Die Gothic-Sounds der Anfangstage hört man vereinzelt heraus, doch alles in allem ist es ein geniales und vielseitiges modernes Rockalbum geworden, und ein Ausfall bei neun Stücken kann sich allemal hören lassen.
Anspieltipps: The Greymen, Black Brick Road, Dystopia, A Trip With The Moon, Crazyman
- Redakteur:
- Tolga Karabagli