LO! - Vestigial
Mehr über LO!
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Pelagic Records
- Release:
- 06.10.2017
- Hall Of Extinct Mammals
- As Fools Ripen
- Glutton
- Locust Christ
- Butcher Birds
- Bombardier
- A Tiger Moths Shadow
- Judas Steer
- Bestial Beginnings
- The Worms Lament
- Gods Of Ruin
Markanter Hassbatzen aus Sydney!
Ich liebe Überraschungen, musikalische am meisten - so geschehen auf dem diesjährigen Euroblast-Festival, als auf einmal LO! vor mir auf der Bühne stand. Wer das Festival kennt, wird vermutlich gleich an eine Djent- oder andersweitige moderne Progresive-Metal-Band denken, dem ist aber nicht so! Erstmal kommt LO! aus Australien und macht damit schonmal vieles richtig, denn schlechte Musik scheint dort einfach nicht gemacht zu werden, zumindest ist es ein Qualitätsmerkmal.
Doch auch ganz unabhängig davon macht LO! eine im wahrsten Sinne des Wortes extrem gute Figur, denn ihr Mix aus, ja, was eigentlich? Ich höre von Sludge über Hardcore, Post-Metal bis Black-Thrash-Einflüsse allerhand raus. Ich mag auch die Art des Keifens von Sänger Sam Dillon, lustigerweise erinnert sie mich manchmal an Tommy Rogers (BETWEEN THE BURIED AND ME), ist vom Charakter aber eigentlich doch ganz anders, Death-Metal-lastiger. Vor allem schafft er es aber zusammen mit den derben Riffs von Carl Whitbread, den Songs eine düstere, unheilvolle Atmosphäre zu verpassen, die man so im Metal nicht mehr allzu oft hört und "Vestigial" einen dicken Charakter-Bonus verschafft.
Nein, leicht verdaulich ist "Vestigial" nicht, denn Drummer Adrian Griffin weiß mit stetigen Rhythmuswechseln für viel Abwechslung zu sorgen, dennoch wippt der Kopf quasi ständig mit. 'As Fools Ripen', 'A Tiger Moths Shadow' und 'Judas Steer' sind Höhepunkte einer durchweg starken Platte, doch das Hervorheben einzelner Songs macht wenig Sinn, denn "Vestigial" wirkt am besten im Ganzen, da es wie aus einem Guss ist. Zudem fallen die 42 Minuten äußerst kurzweilig aus, was mit dem Groove, diesen Riffs und dem diabolischem Gesang auch nicht schwer fällt. Dabei ist "Vestigial" nicht mal sehr hörerfreundlich, Wiederholungen, etwa in Form von sich abhebenden Refrains oder ähnlich strukturierten Strophen, mag LO! nicht sonderlich gerne, würden den Australiern allerdings manchmal gar nicht schlecht stehen.
Letztlich trifft es LO! selbst am besten: "Dies sind Hymnen für eine unerträgliche Welt, die von Monstern regiert wird, die wir selbst geschaffen haben!" Sad but true, aber der Soundtrack dazu ist leider ziemlich geil!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke