KROHM - The Haunting Presence
Mehr über Krohm
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Debemur Morti
- Release:
- 31.07.2007
- Bleak Shores
- Lifeless Serenade
- I Respiri Delle Ombre
- Relic
- Memories Of The Flesh
- Tra La Carne E Il Nulla
- Syndrome
Als vor wenigen Ausgaben im Metal Hammer ein Sonderbericht über amerikanischen Black Metal erschien, ließ mich beim Lesen des Artikels eine Frage nie wirklich los: Ist das wirklich so anders? Oder wird ganz einfach skandinavisches Musikgut geklaut, komme was wolle? Soll der Einsatz der amerikanischen Stimmung und Sonne so gänzlich ohne Einfluss sein? Aufgrund akuten Geldmangels konnte ich der Frage nie so recht auf den Grund gehen, da die meisten Interpreten ohne Online-Einsatz wie etwa eBay oder Amazon nicht zu erreichen sein dürften. Mit KHROM jedoch erreicht mich nun eine CD, die diese doch recht quälende Frage endlich beantworten kann, sollte diese Platte bezeichnend für das Genre des US-Black-Metal stehen. Denn "The Haunting Presence" ist anders, und das sogar deutlich hörbar.
Denn die amerikanischen Einflüsse zeigen sich nicht etwa in Metalcore-Gitarren oder ausgeklügelten Arrangements, sondern in einer geradezu unheimlich Ruhe, teilweise versetzt mit Melodien, wie sie auch in traurigen Höhepunkten amerikanischer Filme gespielt werden könnte. Nun ist Black Metal mit unheimlichen, beruhigenden Tönen über dissonanten Gitarrenwänden mit rasenden Drums nicht so sonderlich neu, doch so wie es hier gespielt wird, sicherlich anders, angsteinflößend, atmosphärisch und stimmig. Und, immer in Anbetracht der Tatsache, dass KROHM für das Genre sprechen, mit Sicherheit auch deutlich anders als die europäische Schlagseite. Das Gefühl für das Mystische, das Ungreifbare, wird auf dieser CD unheimlich deutlich und erzeugt eine Stimmung, der man sich schwer entziehen kann.
Dadurch, dass man das Werk interpretieren kann, wie man will, ergibt sich auch immer ein völlig neues Gesamtbild. Majestätisch, unheimlich, rasend, gewalttätig oder beruhigend, alles lässt sich aus diesem eigenständigen Album herauslesen. Für mich persönlich ist allein das Cover, das zum ersten Mal nicht einen europäischen Nadelwald zeigt, ein Grund, die Platte zu kaufen.
Anspieltipps: Bleak Shores, Relic, Syndrome
- Redakteur:
- Lars Strutz