KNOEST - Dag
Mehr über Knoest
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Ván (Soulfood)
- Release:
- 14.06.2019
- De Ochtend
- De Middag
- De Avond
- De Nacht
Der Knoten platzt noch nicht.
Aus der niederländischen Provinz Gelderland stammt ein neues Ván-Signing namens KNOEST (dt: Knoten). Das Debüt "Dag" spiegelt die Eindrücke wieder, die man auf Wanderungen durch die Natur im Laufe des - wer hätte es geahnt - Tages gesammelt hat. Vier die Tageszeiten beschreibende Songs bringen es auf 33 Minuten an niederländischem Black Metal, der definitiv nicht den üblichen Schubladen entstammt.
Das Alleinstellungsmerkmal KNOESTs ist zweifelsohne der Gesang. Im Gegensatz zur Konkurrenz, die sich beim Wetteifern an Garstigkeit zu überbieten versucht, geht Sänger Joris den entgegengesetzten Weg. Sein klassisch anmutender Bariton markiert einen spannenden Kontrast zum vergleichsweise genretypischen Gerödel der Instrumentalfraktion. Für einige Momente gefällt dieser Ansatz, auf Dauer kommt dadurch aber die Dynamik zu kurz und die vier Songs auf "Dag" tönen recht ähnlich. Ein weiterer Nebeneffekt: Die groß gedachte Klanglandschaft verschmälert sich vom Landstrich zum Vorgarten und etliche Momente (insbesondere bei 'De Middag') fangen beinahe an zu schunkeln. Wie es besser geht, zeigt die Band im Longtrack 'De Avond', auch wenn mich der Sound des Trios nicht so mitreißen kann, wie ich es mir wünschen würde.
Im abschließenden 'De Nacht' tritt die Band dann endlich aufs Gaspedal und ich sehe mich bereits die kritischen Zeilen zu Gesang und Dynamik wieder löschen – doch ausgerechnet in den wildesten Momenten verzichtet man auf Gesang überlässt diesem nur den Schweinsgalopp am Anfang des Songs und den atmosphärischen Part am Ende. Schade, denn hier blitzt für meinen Geschmack zum einzigen Mal auf "Dag" das ganze Potenzial von KNOEST auf. Eine abwechslungsreiche Nummer, die sehr vieles von dem beinhaltet, was Black Metal ausmachen kann. Ein Album auf diesem Level und KNOEST würde mächtig Staub aufwirbeln.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Nils Macher