KLIMT 1918 - Undressed Momento
Mehr über Klimt 1918
- Genre:
- Alternative Melancholic Metal / New Wave
- Label:
- My Kingdom Music
- Release:
- 21.05.2003
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- Pale Song
- Parade Of Adolescence
- We Don't Need No Music
- Undressed Momento
- That Girl
- Naif Watercolour
- If Only You Could See Me Now
- Stalingrad Theme
KLIMT 1918 sind eine Band aus Italien, die mich aufhorchen lässt. Hervorgegangen aus der etwas glücklosen Progressive-Death-Metal-Kombo ANOTHER DAY, formten Marco und Paolo Soellner 1999 KLIMT 1918, die anderen Pfaden folgen sollte. Der Bandname ist kunstgeschichtlich zu verstehen: "Gustav Klimt (* 14. Juli 1862 Baumgarten bei Wien; † 6. Februar 1918 Wien-Neubau) war ein österreichischer Maler und einer der berühmtesten Vertreter des Wiener Jugendstils", meint die wikipedia dazu.
Stilistisch nur schwer einzuordnen, liegt über dem gesamten Debüt-Album "Undressed Momento" ein melancholischer Hauch von Schwermut und zugleich zerbrechlicher Schönheit. Dieser sanfte Grundton wird nicht einmal von den gelegentlichen Blastparts zerstört, die sich in das sehr ausgereifte Arrangement wunderbar einfügen, und auch technisch liegt alles im grünen Bereich. Als Einflüsse benennen KLIMT 1918 selbst den Avantgarde Metal von ANATHEMA, OPETH, EDGE OF SANITY und KATATONIA sowie den 80er-Wave von THE CURE, frühen U2, POLICE, JAPAN, THE SMITHS oder DEPECHE MODE und BEATLES-Sound. NOVEMBRE oder FIELDS OF NEPHILIM sollte man dabei wohl nicht vergessen, und auch die Harmonien und Grundstimmungen von POLICE/STING, U2, CURE und Vergleichbarem dringen wirklich deutlich durch die erlesenen Klangstrukturen. Selbst symphonische Elemente werden filigran eingeflochten, nostalgische Gitarrenläufe paaren sich mit eindringlichen Melodien und zaubern in der Summe mit all den vielschichtigen Elementen und dem weichen, dunklen Gesang eine dämmerige, emotionale Atmosphäre, die mich diesen traumhaft verträumten Silberling in einer Vereinigungsmenge von Pop, Rock und Metal nun schon einige Zeit immer wieder genussvoll heraussuchen lässt. Unbedingt zugreifen! Ein äußerst vielversprechendes Debüt zwischen Nostalgie und Postmoderne, das auch gern von Radiosendern entdeckt werden darf.
Anspieltipps: Ganz beliebig erstklassig, ihr solltet nur nicht das skurrile Intro erwischen. ;-) Schaut am besten auf http://www.mykingdommusic.net unter "Media" nach, da gibt's einen Song und Samples aus dem Album.
- Redakteur:
- Andreas Jur