KLEN-DATHU - Trouble
Alleine der Bandname bürgt für die richtige Mischung aus Originalität, Humor und Qualitätsbewusstsein. Weiß doch jeder halbwegs Filminteressierte, dass es sich bei KLEN-DATHU um den Planeten aus dem Sci-Fi-Splatter-Satire-Klassiker "Starship Troopers" handelt, auf dem der Brainbug mit seinen Freunden sein Unwesen treibt.
Und genau wie ich diesen Film in höchstem Maße unterhaltsam und frisch finde, finde ich auch die fünf Nummern dieses Silberlings extrem unterhaltsam und frisch. Was die drei Herren und die Dame hinterm Mikro hier abliefern, kommt knusprig aus den Boxen gehüpft. Das Quartett wandert elegant am Rande der gängigen Klischees entlang und lässt sich musikalisch nicht in eine musikalische Schublade zwängen.
Die Tracks bewegen sich irgendwo in der Schnittmenge aus groovigem Hard Rock und melodischem Heavy Metal ohne Jodeldiplom. Daher mag die oben genannte Stilistik hier auch nur bedingt greifen. Vor allem die prägnante Bassarbeit von Neeko, die an allen Ecken für Aufsehen sorgt, versteht es markige Akzente zu setzen. So knarzt es mal funkig, slappt es mal lässig, bevor es dann wieder rockig pumpt. So muss das klingen, dann klappt das auch mit dem Hörgenuss. In erster Linie wird der Song 'Always' nicht ungewippt am Hörer vorbeirauschen. Hier muss man mitmachen. Hatte ich oben noch von melodischem Heavy Metal gesprochen, so möchte ich darauf hinweisen, dass jetzt keiner an STARTOVARIUS und Konsorten denken soll. KLEN-DATHU arbeiten viel mit cleanen Gitarren, die eher verspielt melodisch daherkommen und nur selten metallene Riffs anbieten. Das ist aber kein Manko, denn so bietet man dem Hörer ein sehr breites musikalisches Spektrum. Der transparente Sound sorgt obendrein dafür, dass alle Instrumente schön klar klingen. Um jetzt doch mal einen vorsichtigen Vergleich zu ziehen: Hätten LIVE eine Sängerin und würde dort Les Claypool den Bass bedienen, kämen wir der Sache schon etwas näher.
So viel zur Musik. Wenden wir uns dem Gesang zu: Katrin Engebrecht überzeugt mit einer kraftvollen, ausdrucksstarken Stimme, die sich aus der breiten Masse der momentan angesagten Sängerinnen sehr positiv hervorhebt. Meist in mittleren Tonlagen agierend, versteht sie es, alle Schattierungen der Musik perfekt umzusetzen. Während sie in ruhigeren Momenten eher einfühlsam und bedächtig klingt, kommt sie bei härteren Sachen wie 'Shiva' völlig aus sich heraus. Sehr schön.
Die Band ist gerade dabei, sich in Hamburg einen Namen zu erspielen und kann bereits auf Erfolge bei einigen Bandwettbewerben zurückblicken, was bei der gebotenen Qualität nicht verwundert. Man darf gespannt sein, was der in Kürze erscheinende Zweitling an Überraschungen parat haben wird.
Anspieltipps: Always, Trouble, Shiva
- Redakteur:
- Holger Andrae