KAISERREICH - Cuore Negro
Mehr über Kaiserreich
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- De Tenebrarum Proncipio
- Release:
- 07.09.2015
- Unico Sole
- Bianco Freddo
- Senza Luce
- Ombra Infranta
- Vuoto Assoluto
- Zero Negativo
- High Hopes
- The Solitudes Of Infinite
Keine außergewöhnlichen Hymnen...aber Hymnen!
Der Funke springt relativ schnell über auf dem neuen Album dieser italienischen Black-Metal-Brigade. Auf dem dritten Album arbeitet KAISERREICH vorrangig mit verschleppten Melodien und inszeniert Hymnen, die schnell haften bleiben und lediglich mit dem Vorwurf kämpfen müssen, dass sie im ersten Durchgang noch ein wenig gleichförmig erscheinen. Doch schnell hat man differenziert und die jeweiligen Qualitäten der acht Stücke von "Cuore Nero" individuell schätzen gelernt. Da wäre schon zu Beginn das doomige 'Unico Sole' mit seinen epischen Klangstrukturen und einer ersten hymnischen Note, die sich als Dauerbrenner aber auch in den weiteren Teilen des Albums etablieren soll. Denn Hymnen schreiben, das können diese Italiener scheinbar aus dem Effeff.
Und so folgt eigentlich ein melodischer Paukenaschlag dem nächsten, immerzu gepaart mit finsteren Emotionen und einer ordentlichen Schippe Aggression, die sich schließlich auch in den hinteren Passagen der Scheibe deutlich bemerkbar macht. 'High Hopes' und 'The Solitudes Of Infinite' sind SATYRICON-Edelstahl in Reinkultur, angereichert durch kleine Versatzstücke aus dem AMON AMARTH-Kosmos, sicher und zielstrebig ins Ziel gebracht wie gelegentlich bei CRADLE OF FILTH, wenn es bei den Briten mal ruppiger zur Sache geht.
Die Referenzen sind vielfältig und haben auf "Cuore Nero" allesamt ihre Daseinsberechtigung. DIMMU BORGIR-Fans zu "Stormblast"-Zeiten werden aufatmen, wenn sie feststellen, dass es noch Bands gibt, die diesen Sound auch ohne Keyboards fahren. Und eine Band, die solch monumentale Hymnen komponiert wie in diesem Fall 'Ombra Infantra' und besagtes 'The Solitudes Of Infinite', denen will man eine gewisse Genialität nicht absprechen.
Erstaunlich ist eigentlich nur, dass der Grundstock dieses Werkes aus einer ganzen Reihe von Fremdzitaten besteht, die KAISERREICH allerdings geschickt für sich einzusetzen weiß. Insofern ist der gesamte Output alles andere als neu und innovativ, in seiner gebündelten, grimmig formulierten Epik jedoch ein absolutes Meisterstück. In den vergangenen zehn Jahren hat die Band sich erfolglos durch den regionalen Underground geprügelt. Damit soll jetzt endgültig Schluss sein - und wird es hoffentlich auch!
Anspieltipps: Ombra Infantra, Unico Se, The Solitudes Of Infinite
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes