KADAVRIK - N.O.a.H.
Mehr über Kadavrik
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Sonic Attack (Soulfood)
- Release:
- 20.01.2012
- Legacy
- Adiposit Obstipation
- Dream And Vision
- High Rollin
- Between Ecstasy And Lethargy
- Marae
- Let My Blood Boil Tonight
- Rußgeschwärzt
- Von Zerstörung Und Neuanfang
- Die Flut Sind Wir
- Tragödie
Solider melodischer Death Metal mit Richtungswechsel hin zum Gothic.
Mit ihrem dritten Album will die westfälische Melodic-Death-Truppe KADAVRIK offenbar an biblische Szenarien erinnern. Nicht anders ist zu erklären, warum man sich – wenn auch in veränderter Schreibweise - beim Titel des Werkes des Namens des alttestamentlichen Altvaters N.O.A.H. bedient. Und so geht es textlich denn auch um Endzeitszenarien, zu denen die kompositorischen Klänge aus dem Akustikmeer des melodiösen Death Metals recht gut passen.
Der Opener 'Legacy' knüppelt gleich munter drauf los, zeigt sich gitarrenlastig und geprägt durch die leicht krächzende Stimme von Sänger Niklas Preach, die ebenso wie der Gitarrensound in manchen Passagen an den Sound von CHILDREN OF BODOMs Alexi Laiho erinnert. Dies bedeutet aber keinesfalls, dass es sich bei KADAVRIK um einen Abklatsch der Finnen handelt. Im Gegenteil: die Westfalen schmücken ihre Songs mit einigen eigenständigen Keyboardspielereien, die erstmals beim Intro von 'High Rollin' zu hören sind, das an einen Elektrosong erinnert, bevor sich im weiteren Verlauf würzige Death-Metal-Growls Bahn brechen. Sehr charmant bei dieser ansprechenden Nummer sind auch die zarten Zwischenspiele, die an ein Xylophon erinnern und einen gefälligen Kontrast zu den härteren Passagen des Stückes darstellen.
Eine Besonderheit erlauben sich KADAVRIK mit dem Titel 'Marae', der als Instrumentalkomposition einen gefühlvollen Ausreißer darstellt, bevor es dann wieder deftig weitergeht.
Tatsächlich einen spürbaren Stimmungswechsel erlangt die Scheibe mit der Verwendung der deutschen Sprache in den letzten vier Titeln. 'Rußgeschwärzt', unterlegt mit melancholischen Pianoklängen, wirkt theatralisch und hat fast nichts mehr vom Death-Metal-Genre. Vielmehr vollziehen KADAVRIK mit den letzten Stücken einen Fachwechsel hin zu einer Mischung aus Versatzstücken des Gothic Metals mit einer leichten Black-Metal-Prise. Für das Gesamtwerk ist dieser Schwenk durchaus gewinnend.
Der ganz große Ohrwurm fehlt zwar auf "N.O.A.H.", gleichwohl ist der Band mit ihrem dritten Longplayer ein solides, stilistisch abwechslungsreiches Album gelungen, das diejenigen ansprechen wird, die die Partnerschaft zwischen melodischer Wiedererkennbarkeit und gehaltvollem Metal bevorzugen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Erika Becker