JOHNBOY - Angelfire
Mehr über Johnboy
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Antstreet/New Music Distribution
- Release:
- 21.08.2009
- Angelfire
- Level 7
- Picture
- Second Time
- Wrong Side Out
- Blindfolded
- The Theme
- Backyard City
- Turn The Wheel
- Burn
- Rock 'n' Roll
- Down
- The Last Ride
- Go
Kurz und präzise rocken und schrammeln die Jungs ein kurzweiliges Album ein.
Aus dem Saarland stammen die Jungs, die sich dem schnörkellosen Hard Rock mit unüberhörbaren Punk-, deftigen Blues- und starken Alternativ-Einschüben verschrieben haben. Zwar sind die drei Herren schon etwas länger aktiv und haben auch bereits zwei EPs unters Volk geworfen, aber diesmal geht es über die Langstrecke. Dabei zeigt "Angelfire" durchaus Licht, aber auch etwas Schatten. Mit drei Musikern in der klassischen Besetzung aus Drums, Bass, Gitarre und Gesang weiß man natürlich, dass es hier weder zu frickelig noch zu symphonisch werden dürfte. Und tatsächlich, gepflegter Hard Rock wird mir gleich zu Beginn um die Ohren gehauen. Sehr cool, da zuckt das Füßchen ordentlich. Doms Gesang ist ebenfalls sehr passend, irgendwo zwischen melodisch genug, um zu gefallen, aber ausreichend dreckig, um nicht zu langweilen.
Doch zu hart werden die Songs dann im Laufe des Albums nicht. Statt dessen regiert gelegentlich der Blues, der Rock, und nur ein bißchen der entsprechende harte. Gelegentliche heftige Gitarrenriffs werden nie wie im Metal als Selbstzweck intoniert, sondern sind eher ein Bestandteil der Musik, der neben der Aufgabe, einige Akzente zu setzen, der Gesangsmelodie untergeordnet wird. Hier gibt es keine ausufernden Solo-Eskapaden, und die Songs sind allesamt ohne überflüssige Schlenker auf den Punkt geschrieben. Beim ersten Hören klingen dadurch alle Songs gut, aber auch etwas gesichtslos. Erst nach einigen Umdrehungen weiß man die einzelnen Kompositionen zu schätzen. Denn auch wenn im Rahmen der Möglichkeiten variiert wird, stechen insgesamt kaum Songs aus der Dreiviertelstunde straightem Rock heraus. Das nennt man dann entweder homogen oder langweilig. Ich tendiere eindeutig zu ersterer Ausdrucksweise, denn Spaß macht "Angelfire" auf jeden Fall. Dass JOHNBOY noch nicht ganz oben am Olymp des Rockhimmels angekommen sind, teilen sie mit Tausenden anderer Bands, ohne einen Deut schlechter zu sein.
Da das Album natürlich eine Low Budget Produktion ist, scheppert es gelegentlich ganz gehörig, andererseits ist der Sound straßenauthentisch. Und das dürfte auch sein, wo sich die Songs und der Sound der Drei am besten anhören: On the road. Wenn die Saarländer irgendwo in eurer Nähe spielen, schaut sie euch an, denn diese Songs schreien nach Bühne und Bier. Dann werdet ihr das Album sowieso kaufen, warum also nicht schon vorher?
Anspieltipps: Angelfire, Level 7, Second Time, Wrong Side Out
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger