ISOMETRY - Break The Loop
Mehr über Isometry
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Eigenproduktion / Just For Kicks
- Release:
- 23.02.2024
- I
- Shards Of Mind
- Break The Loop
- Mesmerized
- Outcast
- One Entity
- Choice Is Yours
- Final Reconnection
- Beyond This World
- X
Ein Paukenschlag auf den Spuren der Prog-Metal-Legenden.
Die wichtigste aktuelle Nachricht im Prog-Metal-Zirkus dürfte nach wie vor die Rückkehr von Mike Portnoy zu DREAM THEATER sein. Zumindest der Blick in die zahlreichen Diskussionsforen verrät, dass das Comeback des Schlagwerkers bei seiner Stammkapelle immer noch für so manchen Gänsehautanflug sorgt, den man bis zur nächsten Tour wohl auch nicht wird abstreifen können. Gut so, doch es fragt sich dennoch, warum am Ende immer wieder die Legende genannt wird, wenn es um Meilensteine oder grundsätzlich Entwicklungen in der Szene geht. Gerade in den letzten Monaten sind so viele junge Bands aus dem Boden geschossen, die dem progressiven Genre eine Menge geben konnten, dass man eigentlich meinen könnte, dass Petrucci's Ensemble und die offenbar nur noch live zu bestaunenden Herrschaften von SYMPHONY X nicht immer im Fokus des Interesses sein sollten.
Denn genau unter diesen Umständen sind Acts wie ISOMETRY leicht zu übersehen und vor allem zu überhören, obschon sie die wichtigsten Eigenschaften der beiden Szene-Elefanten zu einem perfekten Zusammenschluss führen, der in Sachen Melodien, Emotionen und Hooklines sofort jenes Top-Niveau streift, auf dem die Protagonisten der Szene vor 20 Jahren unterwegs waren. Mit ihrem ersten Album hat die Truppe aus Turin nämlich einen Balanceakt hinbekommen, den in diesem Business nicht mal ein Prozent der Bestandskandidaten auf Karrierehinsicht hinbekommen wird - und das ist bei weitem nicht so übertrieben, wie es im ersten Augenblick klingen mag. "Break The Loop" kombiniert die Widerhaken des melodischen Classic Metals mit den minimal symphonischen Einflüssen von Michael Romeo und Co., steuert unterdessen so viele emotionale Vocals hinzu und verliert sich schließlich in einem wunderhübschen Strauß aus einprägsamen, extrem klebrigen Harmonien, dessen Duftmarke so schnell nicht mehr vergessen wird. Was ist denn das bitte für ein herausragendes Gemisch? Und warum hat die Band mit ihren neuen Songs nicht schon längst einen Deal eintüten können?
"Break The Loop" trifft einen wie ein Donnerschlag, verzaubert mit seinen absolut perfekten Hooks, erfreut mit einer herrlich rifforientierten Herangehensweise und einer vokalen Darbietung, die einem Herrn LaBrie die Schweißperlen auf die Stirn treiben sollte - denn das ist einfach so viel besser, als das klangtechnisch gar nicht so weit entfernte Original. Hinzu kommen die rockigen Grooves, die richtig feinen Backing-Keys, die nicht zu mathematischen Arrangements und eine Produktion, die wirklich jedes Detail auf den Punkt bringt und die Stärken der Italiener extrem gut einfängt. Und Stärken hat diese Combo hinlänglich, angefangen beim vielseitigen, eingängigen Songwriting bis hin zur Handwerkskunst in der Umsetzung dieses musikalischen Juwels. Was ein Wahnsinn!
Es gab in den letzten Wochen einige Prog-Releases, die mich vor Freude aus der Bahn geworfen haben, so dass man eigentlich das Gefühl haben sollte, dass die Maßstäbe für das Jahr 2024 längst gesetzt und kaum mehr zu übertreffen sind. Wenn es aber um die traditionelle Symbiose aus Power Metal und progressiven Arrangements geht, hat ISOMETRY die Messlatte hier noch einmal ein ganzes Stück nach oben gelegt. Welche Band kann schon auf ihrem ersten Album behaupten, genauso mitreißen zu können wie SYMPHONY X und DREAM THEATER zu deren besten Zeiten? Mehr muss man wohl nicht mehr sagen!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Björn Backes