IRONWILL - Breakout
Mehr über Ironwill
- Genre:
- Melodic Rock / AOR / Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 10.06.2021
- As Fast As Rock'n'Roll
- Breakout
- Gravity
- Prince
- Save Me
- Sad Night
- Step By Step
- True Or Not
- Try On The Other Side
- Wind And Talk
Ausbruch aus bekannten Mustern mit wechselndem Erfolg
Italien und melodischer Hard Rock und Metal vertragen sich nicht erst gut, seit mit Frontier Records ein Label weltweit mit Acts aus selbigem Genre für Aufsehen sorgt. Da ist es natürlich kein Wunder, dass sich mit IRONWILL eine weitere Band aus dem Heimatland von Pizza und Pasta mit ihrem zweiten Album "Breakout" aufmacht, der Welt ihre Interpretation von AOR und Hard Rock zu präsentieren. Der Begriff "Band" passt dabei eigentlich nicht so ganz, wechselte die Besetzung rund um Mastermind und Bandkopf Salvo "Ironwill" Dell'Arte seit dem Erstling "The Jonathan's Journey" doch grundlegend und auch im Promomaterial zum neuen Langeisen werden die Namen der restlichen Musiker leider verschwiegen, was den Eindruck eines Solo-Projekts mit wechselnden Gastmusikern verstärkt.
Doch genug von den Strukturen der Band, an dieser Stelle soll es stattdessen ja um die Musik gehen und in dieser Hinsicht wird ein eigenwilliger Mix aus Blues und Rock versprochen. Nun, eigenwillig würde ich unterschreiben, aber dazu später mehr. Erst einmal gelingt der Start mit 'As Fast As Rock'n'Roll' hervorragend und der Track entwickelt sich angeführt vom hervorragenden weiblichen Gesang und einem herrlichen Gitarren-Riff samt kreativem Einsatz von Harmonics zu einem echten Hit. Mit 'Breakout' wird das Gaspedal im Anschluss ordentlich durchgetreten und wieder zieht die stimmliche Darbietung der beiden Sängerinnen den Track nach vorne, bevor mit 'Gravity' sogar ein weiterer hart rockender Hit aus dem Ärmel gezaubert wird. Ab hier endet dann aber auch die Lobeshymne auf "Breakout" so schnell wie sie begonnen hat, ist das folgende 'Prince' mit seinen extrem präsenten Blechbläsern und etwas ziellosem Songwriting eher ein Reinfall und ruft erstmalig das Adjektiv "eigenwillig" ins Gedächtnis. 'Save Me', 'True Or Not' und 'Sad Night' sind dagegen gleich drei eher zahnlose AOR-Balladen, die erneut nur von einer famosen Gesangsleistung vor der Belanglosigkeit bewahrt werden. Und auch eine rockige Nummer wie 'Wind And Talk', die samt Orchestration und stampfendem Riff auffälig in Richtung NIGHTWISH und WITHIN TEMPTATION schielt, will in der zweiten Albumhälfte nicht mehr wirklich zünden. Zusätzlich sorgt die doch recht gewöhnundbedürftige Produktion, deren Gitarrensound mich im Besonderen nicht so recht vom Hocker reißt, für weitere Abzüge in der B-Note.
Unterm Strich fällt mein Fazit für "Breakout" daher auch eher gespalten aus. Das Potential der beteiligten Musiker ist unbestritten groß und wenn alles zusammen passt, gelingt den Italienern auch der ein oder andere Hit. In Gänze betrachtet ist der Langspieler mit seinen verschiedenen Einflüssen, die von seichtem AOR bis hin zu Symphonic Metal reichen, aber einfach zu inkonsistent, was das Gesamtwerk eher in Richtung überambitionierter Egotrip pendeln lässt, als dem Hörer oder der Hörerin ein rundum schlüssiges Album zu liefern.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs